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17.10.13

Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen und Schulmuseum Schwäbisch Gmünd sind "Vorbildliche Heimatmuseen"

Heimatpflege im Regierungsbezirk Stuttgart – Wettbewerb „Vorbildliches Heimatmuseum“

(rps) Die Vorsitzende des Arbeitskreises Heimatpflege im Regierungsbezirk Stuttgart e.V., Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, und Regierungspräsident Johannes Schmalzl zeichneten am gestrigen Montag gemeinsam im Rahmen eines Festaktes zum fünften Mal die vorbildliche Arbeit von Heimatmuseen aus. Preisträger des diesjährigen Wettbewerbs „Vorbildliches Heimatmuseum“ im Regierungsbezirk Stuttgart sind das Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen (Kreis Schwäbisch Hall) und das Schulmuseum Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis).

„Maßgebend für die Auszeichnung waren die lebendige Darstellung und Besucherfreundlichkeit, das ehrenamtliche Engagement sowie insbesondere ein wissenschaftliches Konzept, das vor allem die wahrheitsgetreue Geschichtsvermittlung berücksichtigt“, erklärte die Vorsitzende des Arbeitskreises, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL. „Im Themenraum Mädchenbildung des Schwäbisch Gmünder Schulmuseums wird beispielsweise sehr eindrucksvoll veranschaulicht, wie lange Frauen von adäquaten Bildungschancen ausgeschlossen waren.“

„ Um – insbesondere junge – Menschen in ein Museum zu locken, das sich vorrangig mit der unmittelbaren ,örtlichen’ Heimat beschäftigt, reicht es heutzutage nicht mehr aus, ein Heimatmuseum beispielsweise mit alten Fotos und historischen Utensilien aus Haushalt und Landwirtschaft zu bestücken. Hierfür bedarf es vielmehr eines gut überlegten Konzepts“, betonte Regierungspräsident Johannes Schmalzl.

Der Wettbewerb „Vorbildliches Heimatmuseum“ wird alle zwei Jahre vom Arbeitskreis Heimatpflege im Regierungsbezirk Stuttgart e.V., dessen Geschäftsführung beim Regierungspräsidium Stuttgart liegt, veranstaltet. Die sachkundige Jury hatte die Preisträger aus einer Vielzahl von Bewerbungen ausgewählt. Die Preise wurden mit jeweils 3.000 Euro dotiert.

 

Informationen zu den Preisträgern

Das Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen (Kreis Schwäbisch Hall) erfüllt in einem in sich schlüssigen Museumskonzept drei zentrale Funktionen:

Auf einem 40 Hektar großen Gelände lässt sich anhand von 70 umgesetzten Gebäuden die Geschichte des ländlichen Raumes der Region Hohenlohe-Franken nachvollziehen. Das Leben und Arbeiten der Menschen im ländlichen Raum in früheren Zeiten wird sowohl durch die authentisch ausgestatteten Gebäude selbst als auch durch ansprechende, fundierte und schlüssige Beschreibungen und Hinweise für die Besucher erfahr- und nachvollziehbar.
Ergänzt wird dies durch zahlreiche Aktivitäten im Rahmen von normalen Besuchstagen („Aktionstage“) oder speziell für Schulen, für die ein „Lern- und Spielhof“ zur Verfügung steht, wo handlungsorientierter Unterricht durchgeführt werden kann.

Hervorzuheben ist schließlich das überaus starke ehrenamtliche Engagement, auf das sich das Museum stützen kann. Neben einer Stammmannschaft von 50 - 60 ehrenamtlichen Helfern stehen für besondere Anlässe bis zu 400 ehrenamtliche Kräfte bereit. Der Trägerverein hat ca. 1.400 Mitglieder.

Es ist spürbar, dass in jüngster Zeit ein frischer Wind in das Hohenloher Freilandmuseum Einzug gehalten hat. Dies zeigt sich vor allem darin, wie die Gebäude durch zahlreiche Aktionstage (Pferdetag, Handwerkervorführungen, Märchentag, Kindertag usw.) innen und außen präsentiert und belebt werden.

Das Schwäbisch Gmünder Schulmuseum (Ostalbkreis) besticht durch eine professionelle und aufwendige Konzeption, die neben typisch schulischen Themen auch zeit- und sozialgeschichtliche Themen aufgreift. Daher bietet das Schwäbisch Gmünder Schulmuseum mehr als ein typisches Schulmuseum, das sich auf eine Thematik beschränkt und kann mit Fug und Recht als Heimatmuseum bezeichnet werden. Die Exponate werden ansprechend präsentiert und haben neben ihrem eigentlichen schulischen Bezug einen unmittelbaren Bezug auch zur Schwäbisch Gmünder Stadtgeschichte.

Besonders hervorzuheben sind die einzelnen Themenräume:

Im Themenraum Schrift und Schreiben wird die Entwicklung der aktuellen lateinischen Schreibschrift anschaulich dargestellt. An unterschiedlichen Schreibstationen lässt sich sowohl die Entwicklung der Schreibschrift als auch der Schreibgeräte anschaulich nachvollziehen.
Ein absolutes Highlight des Museums ist der Themenraum zur Mädchenbildung. Hier wird der lange Weg zu einer gleichberechtigten schulischen und beruflichen Ausbildung von Mädchen im Laufe der Geschichte mit ihren unterschiedlichen gesellschaftlichen Strömungen und Ideologien dargestellt. Das Ergebnis ist eine beeindruckende zeit- und sozialgeschichtliche Dokumentation, die weit über das Themenfeld Schule hinausgeht.

Der Themenraum „Schule im Wandel“ ist in einem historischen Klassenzimmer untergebracht. Hier lässt sich anhand von Lernmaterialien die Entwicklung der Schulgeschichte für die Besucher erlebbar nachvollziehen. Darüber hinaus wird der tatsächliche Schulbetrieb in verschiedenen Epochen durch exemplarische historische Unterrichtsstunden veranschaulicht.

Neben der ansprechenden Konzeption ist stets vor allem das große ehrenamtliche Engagement spürbar, ohne dass der Museumsbetrieb nicht vorstellbar wäre.

 
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