25.1.13
Gnitzer Griffel diesmal mit Motto
Beim Mundartwettbewerb Einsendungen zu „Schaffe – Gschafft –Erschaffe“ gefragt
Beim „Gnitzen Griffel“ werden kreative Köpfe
gesucht, die gern im Dialekt schreiben: Der Arbeitskreis Heimatpflege
im Regierungsbezirk Karlsruhe hat wieder seinen Mundartwettbewerb
ausgeschrieben. Gesucht sind in diesem Jahr Geschichten, Gedichte,
Lieder und Szenen zu einem Motto. Der „Gnitze Griffel“ steht
unter der thematischen Vorgabe „Schaffe – Gschafft – Erschaffe“.
Alle Einsendungen in den hier heimischen Mundarten sollen den
Bezug zu mindestens einem dieser Begriffe aufweisen. Den Siegern
winkt
ein stattliches Preisgeld von insgesamt 9.000 Euro. Ein erster
Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.
Teilnahmeberechtigt sind alle, die im Regierungsbezirk Karlsruhe
leben oder geboren sind. Also alle aus der Region zwischen Bühl
und Buchen. Es dürfen nur Werke im Dialekt eingereicht werden,
die noch nicht veröffentlicht sind, auch nicht im Internet.
Jeder Einsender kann sich mit bis zu zwei Texten oder Liedern beteiligen,
die mit einem Kennwort einzureichen sind. Eine Fachjury bestimmt
die Sieger. Für ein Schulprojekt oder junge Teilnehmer wird
der Rudolf-Stähle-Preis vergeben. Die genauen Wettbewerbsbedingungen
finden sich im Internet unter www.ak-heimatpflege-ka.de oder www.rp-karlsruhe.de.
Auskünfte gibt es dienstags, mittwochs und donnerstags auch
unter Telefon (0721) 926-2326. Einsendeschluss ist der Pfingstmontag,
20. Mai 2013. Die Sieger stehen im Juli fest.
Regierungspräsidentin Nicolette Kressl wird in diesem Jahr
die Preisverleihung im Palatin in Wiesloch vornehmen. Der Mundartabend
des Arbeitskreises Heimatpflege wird am 20. Oktober 2013 die baden-württembergischen
Literaturtage in Wiesloch beenden. Dabei wird eine Auswahl der
prämierten Beiträge öffentlich präsentiert.
Der Mundartwettbewerb wird inzwischen alle zwei Jahre im Regierungsbezirk
ausgetragen. Es beteiligen sich zwischen 100 und 200 Einsender.
Darunter sind bereits namhafte Autoren wie auch Neulinge jeden
Alters. Es handelt sich um anonymisierte Einsendungen. Das heißt,
die Jury weiß nicht, von wem ein Text oder ein Lied stammt.
Deshalb gewinnen jeweils bekannte Namen wie Talente gleichermaßen.
Ein Preis beim Mundartwettbewerb war für manche der Beginn
einer Autorenbiographie.
Bei der Entscheidung des Wettbewerbs wird Wert auf literarische
Qualität und auf angemessene Wiedergabe von Dialekt gelegt.
Es genügt meistens nicht, einfach, vielleicht vom Hochdeutschen „übersetzt“,
drauflos zu schreiben und ein bisschen Umgangssprache einzubauen.
Die Formen Erzählung, Gedicht und Szene erfordern einen gewissen
Anspruch. Es geht um Stimmigkeit beim Einsatz von Dialekt und eine
gute, ernste, heitere Geschichte oder ein nahegehendes, sprachspielerisches
oder auch ganz einfaches, schönes, naives Gedicht.
Die Sparten Szene und Lieder sind ein gutes Feld für Spezialisten.
Für diese Sparten kommen meist weniger Einsendungen.
Wer nachlesen will, was erfolgreiche Teilnehmer schrieben:
Eine Sammlung von preisgekrönten Texten erschien 2009 im Info-Verlag
Karlsruhe, herausgegeben von Thomas Liebscher unter dem Titel „I
riech nix.“ |