21.2.13
»Graben für Germanien. Archäologie unterm Hakenkreuz«
Theiss-Band
bringt Licht in ein dunkles Kapitel der Wissenschaftsgeschichte
Wie stark stellte sich die archäologische Forschung in Deutschland
in den Dienst des Nationalsozialismus? Mit diesem brisanten Thema
beschäftigt sich ein neues Buch aus dem Konrad Theiss Verlag: »Graben
für Germanien. Archäologie unterm Hakenkreuz«.
Der Titel ist als Begleitband einer großen Ausstellung im
Bremer Focke-Museum (10.3.
- 8.9.2013) konzipiert.
Wie weit gingen NS-nahe Archäologen, um Belege für die
angebliche Überlegenheit der »germanischen Hochkultur« zu
präsentieren, einer Kultur, die es so nicht gab? Kein Stamm
bezeichnete sich selbst als Germanen – einzig die Römer
verwendeten den Begriff, der im Lauf der Jahrhunderte immer wieder
ideologisch »aufgeladen« wurde.
Welche Rolle die Archäologie in der NS-Zeit spielte, zeigen
Ausstellung und Buch erstmalig und in umfassender Weise. Es geht
um die Funktion führender Wissenschaftler dieser Zeit, aber
auch um den Einfluss Hitlers, Himmlers oder des NS-Ideologen Rosenberg.
Grabungsfunde wurden zur Propagierung eines neuen Bildes von »den
Germanen« missbraucht. Bei den Grabungen kamen auch Zwangsarbeiter
und Kriegsgefangene zum Einsatz. Die Archäologie der NS-Zeit
arbeitete mit an einem »Germanen«-Bild, das bis heute
nachwirkt und von rechten Kreisen weiter propagiert wird.
»Graben für Germanien. Archäologie unterm Hakenkreuz« bietet
ein spannendes Kaleidoskop von den antiken Quellen über die
ideologischen Debatten um Germanien bis zu den Nachkriegskarrieren
der beteiligten Wissenschaftler und der Weitergabe falscher Informationen
in der heutigen rechten Szene. Zahlreiche Abbildungen, darunter
viele Zeitdokumente, illustrieren dieses lange Zeit totgeschwiegene
Thema.
Cover Focke-Museum (Hrsg.)
Graben für Germanien
Archäologie unterm Hakenkreuz
2013. 1. Auflage
192 Seiten mit 150 Abbildungen.
Gebunden mit Schutzumschlag.
Konrad Theiss Verlag
ISBN 978-3-8062-2673-7
€ 29,95
Verlagsinformation Theiss |