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10.12.13

Pfalzgraf Christoph, Kurfürst Friedrich II. von der Pfalz und das dänische Königtum

Das Königtum in Dänemark ist an drei Stellen in der Geschichte mit der Kurpfalz verknüpft:

König Christoph von Dänemark am Friedrichsbau des Heidelberger SchlossesDa ist zum ersten der Enkel des Kurfürsten Ruprecht III., des deutschen Königs, Christoph von Neumarkt, der von 1440 bis zu seinem Tod 1449 den dänischen Thron innehatte. Damit war auch das Königtum in Schweden (ab 1441) und in Norwegen (ab 1442) verbunden. Christoph war über seine Mutter Katharina von Pommern-Stolp der Neffe seines Vorgängers im Königtum, Erik VII., Großneffe der Königin Margrete und Urenkel des Königs Erik VI. und damit der letzte Nachkomme der alten Königslinie von König Waldemar Atterdag in Dänemark. Sein Tod 1449 markiert den Übergang des Königtums auf das Haus Holstein, dessen Ahnherr Gerhard vier Generationen vorher die Enkelin des Königs Erik V. geheiratet hatte.

Als gekröntes Haupt der Wittelsbacher Familie wurde er zum Beleg der Königs-Würdigkeit Friedrichs IV. in die Reihe der Ahnen am Friedrichsbau im Heidelberger Schloss aufgestellt (Bild links).

Christoph von Dänemarks Gemahlin Dorothea von Brandenburg heiratete in zweiter Ehe den erbberechtigten Herzog Christian, der 1449 als Christian I. dem Pfälzer auf dem Königsthron nachfolgte. Sie ist damit die Urgroßmutter der Königstochter Dorothea, die 1535 auf Veranlassung des Kaisers Karl V. dem pfälzischen Kurfürsten Friedrich II. angetraut wurde. Friedrich hoffte zeitlebens auf die skandinavische Erbschaft, war doch Dorotheas Vater Christian II. König von Dänemark, Schweden und Norwegen. Karl V. war über seine mit Christian II. von Dänemark verheiratete Schwester Isabella Onkel Dorotheas. Friedrichs "kleines" Problem war, dass sein Schwiegervater bereits 1523 als König abgesetzt worden war und gegenüber seinem Onkel Friedrich I. keine Aussichten hatte, demn Thron zurück zu gewinnen. Entsprechend hatte er sich die ersten Jahre am Hof seines Schwagers in Mecheln aufgehalten, war bei einem Rückkehrversuch nach Dänemark gegangen genommen worden und fristete sein Leben seit 1532 in einem dänischen Kerker. Der Kaiser wusste das, aber Friedrich von der Pfalz wollte das nicht glauben.

Das Wappen des Königreichs Dänemark mit Norwegen und Schweden am Gläsernen Saalbau des Heidelberger SchlossesDorothea von Dänemark (ihr Wappen am Gläsernen Saalbau des Heidelberger Schlosses rechts im Bild) kennzeichnet damit den definitiven Übergang des dänischen Königtums auf die Nachkommen Friedrichs von Oldenburg-Holstein, in dessen Nachkommenschaft das Königtum heute noch besteht.

Die dritte Verbindung geht von des genannten Friedrichs II. von Dänemark Schwester Margarete aus, die König Jakob IV. von Schottland aus dem Haus Stuart heiratete. Des Dänenkönigs Urenkelin heiratete 1589 den schottischen König Jakob und wurde 1603 als seine Frau auch Königin von England. Das ist Friedrichs V. Schwiegermutter. Und ihr Bruder Christian IV., Friedrichs V. "Schwieger-Onkel", ist der Dänenkönig, der nach der Niederlage der Pfalz im Dreißigjährigen Krieg in die Kämpfe eingreift und den Krieg auf Seiten der Protestanten fortsetzt.

Zu kompliziert? Mit der Stammtafel "Christoph von Neumarkt und das dänische Königtum" wird das ganze vielleicht klarer.

 
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