11.4.2013
Aktuelle Ausgrabungen der Archäologischen
Denkmalpflege des Regierungspräsidiums Stuttgart im Kreis
Ludwigsburg
Interessante Funde in der römischen Kastellsiedlung
von Benningen, darunter römische Keller und Reste einer Straße
Seit Februar führt das Landesamt für Denkmalpflege im
Regierungspräsidium Stuttgart archäologische Ausgrabungen
in Benningen am Neckar durch. Im Vorgriff auf ein Bauvorhaben in
Bahnhofsnähe wurden zwei römische Keller und die Reste
einer Straße freigelegt. Sie gehörten ehemals zu der
dörflichen Zivilsiedlung, die vor den Toren des benachbarten
Römerkastells Benningen entstanden war. Dieses Kastell, eine
Kaserne für die 24. Kohorte freiwilliger römischer Bürger,
war um 85 n. Chr. als eine von sechs Militäranlagen des sogenannten
Neckarlimes, eines Grenzabschnittes des römischen Reiches,
errichtet worden. Der zivile Anhang der Militäreinheit - Handwerker,
Marketender, Gastwirte, Familienangehörige usw. - durfte sich,
den planerischen Vorgaben des Militärs entsprechend, im Umfeld
des Lagers häuslich niederlassen. So entstand auch in Benningen
einer jener typischen Vici (i. e. Lagerdörfer, Sing. Vicus),
deren Erscheinung durch Reihen langer schmaler Häuser entlang
der Ausfallstraßen des Kastells bestimmt war. In diese Siedlungsstruktur
eröffnet nun die neueste Grabung des Landesamtes für
Denkmalpflege einen kleinen, aber interessanten und anschaulichen
Einblick.
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