9.3.2012
Atlas Archäologischer Geländedenkmäler: „Wallanlagen
im Regierungsbezirk Tübingen Vor- und frühgeschichtliche
Befestigungen“
Öffentliche Buchpräsentation am 7. März 2012 im
Regierungspräsidium
Tübingen
(rps) Wälle und Gräben vor- und frühgeschichtlicher
Befestigungsanlagen sind prägende Elemente unserer Kulturlandschaft.
Als sichtbare archäologische Zeugnisse konnten sie insbesondere
in Wäldern
die Zeit überdauern und Fantasie und Forschung beflügeln.
Es sind Kulturdenkmale, die im Gedächtnis der Region haften.
Bisweilen handelt es sich auch um Anlagen, die eher unscheinbar
sind und sich nur dem Kennerblick erschließen. Und manches
Befestigungswerk mag noch gar nicht erkannt sein.
Das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium
Stuttgart stellte gemeinsam mit dem Referat Denkmalpflege
im Regierungspräsidium Tübingen zu diesem Thema
im Tübinger Regierungspräsidium öffentlich
eine wissenschaftliche Neuerscheinung vor.
Die Begrüßung erfolgte durch den Tübinger Regierungspräsident
Hermann Strampfer. Der Landesarchäologe Prof. Dr. Dirk Krausse
vom Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium
Stuttgart, bei dem das Werk erarbeitet wurde, übergab dann
das Buch. „Wallanlagen im Regierungsbezirk Tübingen – Vor-
und frühgeschichtliche Befestigungen“ ist ein Atlas,
der die vollständige Erfassung aller Wallanlagen des Regierungsbezirks
Tübingen enthält.
Danach stellte Dr. Frieder Klein in seinem Kurzvortrag den Atlas
in den Zusammenhang von Vermessung und Beschreibung und betonte
die Bedeutung für die Beschäftigung mit der früheren
Geschichte der Region.
Anschließend präsentierten die Autoren, Dr. Christoph
Morrissey und Dipl. Ing. Dieter Müller, ihr Werk:
„
Wer, Wann und Warum“ sind Fragen, die sich unwillkürlich
beim Betrachten der Wälle und Gräben auf den Berghöfen
stellen. „Angesichts nur weniger aussagefähiger archäologischer
Untersuchungen kommt dem „Atlas archäologischer Geländedenkmäler“ in
dieser Hinsicht große Bedeutung zu“, so Dr. Christoph
Morrissey der über Dokumentation, Interpretation und Bewertung
in chronologischer wie auch funktionaler Hinsicht referierte.
Dieter Müller Dipl. Ing. ging in seinem Kurzvortrag der Frage
nach, wie sich die topographischen Pläne zur Dokumentation
vor- und frühgeschichtlicher Denkmäler von den ersten
Arbeiten zu Anfang des 19. Jahrhunderts bis heute entwickelt haben. „Schon
zu Beginn der staatlichen Denkmalpflege wurde die Notwendigkeit
erkannt, zu vermessen und topographische Pläne anzufertigen.
Mittlerweile wird dies mit hohem technischem Aufwand betrieben“,
stellte Dieter Müller fest.
Detaillierte Pläne im Maßstab 1:1000 konnten dem Atlas
von 16 Befestigungsanlagen beigefügt werden, darunter sind
so bedeutende wie die Große Heuneburg bei Zwiefalten-Uplamör,
die Alte Burg bei Langenenslingen oder die Rinkenburg bei Ravensburg-Schmalegg.
Auch 14 bisher unbekannte Anlagen konnten nun erstmals vorgestellt
werden – die Autoren bedankten sich hierzu bei aufmerksamen
Heimatforschern, die entsprechende Hinweise gaben.
Atlas Archäologischer Geländedenkmäler
Morrissey, Christoph / Müller, Dieter
Wallanlagen im Regierungsbezirk Tübingen
ISBN 978-3-8062-2645-4
2012. 448 Seiten mit 403 meist farbigen Abbildungen und 16 Beilagen
in gesonderter Beilagenmappe; 118,00 € |