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27.7.12

25 Jahre mobile Umweltbildung in Deutschland

25 Jahre außerschulische Naturschutzbildung mit dem Ökomobil als Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung in Baden-Württemberg

Zum 25-jährigen Bestehen der Ökomobile in Baden-Württemberg gingen die vier staatlichen Ökomobile zum ersten Mal gemeinsam auf Entdeckertour quer durch Baden-Württemberg. Vom 16. bis 19. Juli fand in jedem Regierungsbezirk an einem Tag eine große Veranstaltung statt.

Start war am Montag, 16. Juli, im Regierungsbezirk Tübingen im Landkreis Reutlingen bei Reutlingen/ Pfullingen um 9:00 Uhr auf der Achalm. Hier erkundeten vier zweite Klassen die Schafweide.

Am Dienstag, 17. Juli, waren etwa 100 Referendarinnen und Referendare des Staatlichen Seminars für Didaktik und Lehrerbildung Freudenstadt rund um den Sankenbachsee bei Baiersbronn im Regierungsbezirk Karlsruhe gemeinsam mit den Ökomobilen aus Freiburg, Karlsruhe, Tübingen und Stuttgart sowie einem Vertreter aus dem waldpädagogischen Bereich des Kreisforstamtes aktiv. Die vier Ökomobile stehen für die angehenden Lehrerinnen und Lehrer als Lernstationen zu speziellen Lebensräumen des Nordschwarzwaldes zur Verfügung. Die praxisnahe, handlungs- und erlebnisorientierte Umsetzung der Bildungspläne im Ökomobil geben Anregungen und methodische Werkzeuge für einen ökologischen Lerngang im Schulalltag und die Umsetzung von Naturschutzbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung an die Hand.

Am Mittwoch, 18. Juli, war im Regierungsbezirk Freiburg im Landkreis Konstanz auf der Insel Mainau Station. Hier standen die Ökomobile ab 10:00 Uhr vier angemeldeten Grundschulklassen und der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung.

Den Abschluss der Jubiläumstournee bildete am Donnerstag, 19. Juli, die Veranstaltung im Regierungsbezirk Stuttgart im Hohenlohekreis beim Kloster Schöntal. In Zusammenarbeit mit dem Waldschulheim begann um 9:00 Uhr der Unterricht im Freien für drei vierte Klassen und eine Naturuntersuchung für eine Vorschulgruppe zu den Themen (Streuobst-) Wiese und Gewässer.


Hintergrund-Information

Das erste deutsche Ökomobil hatte vor fast genau 25 Jahren am 5. Juni 1987 in Tübingen seinen ersten Einsatz. Mit seinem vielfältigen Angebot zu naturschutzorientierten Themen blieb das Tübinger Ökomobil nicht lange allein. Bald waren in den Regierungsbezirken Freiburg, Karlsruhe und Stuttgart weitere Ökomobile unterwegs.

Damals begann eine Erfolgsgeschichte für ganz Deutschland. In 13 Bundesländern sind mittlerweile fast 40 Umweltmobile unterwegs. Die Idee der mobilen Umweltbildung entstand allerdings in der benachbarten Schweiz. Das „Pandamobil“ vom World Wildlife Found WWF gibt es bereits seit 1978. Die Idee hatte von der nahen Schweiz nur einen kurzen Weg bis nach Baden-Württemberg.

Anders als in der Schweiz waren es in Baden-Württemberg staatliche Fahrzeuge. Die vier Bezirksstellen für Naturschutz und Landschaftspflege waren zunächst die Träger der Ökomobile, heute sind es die jeweiligen Regierungspräsidien Baden-Württembergs.

Die Ökomobile haben einen Naturschutz-Bildungsauftrag und erfüllen damit hoheitliche Aufgaben des Landes. Sie sind im Naturschutzgesetz Baden-Württemberg in § 72 fest verankert: „Die höhere Naturschutzbehörde ist zuständig für die Information der Öffentlichkeit über die Belange des Naturschutzes einschließlich des Betriebs von Ökomobilen.“

Um diesen Auftrag vor Ort, bei den Menschen vor der Haustür erfüllen zu können, wurden 7,5 Tonnen schwere Fahrzeuge mit knapp zehn Meter Länge zum rollenden Naturschutzlabor umgebaut beziehungsweise speziell aufgebaut. Eingerichtet mit sechs Tischen, 24 Arbeitsplätzen und einer modernen MultimediaAusstattung kommen vielfältige Arbeitsgeräte zum Einsatz. Zum Beispiel Stereolupen, Mikroskope, Ferngläser, Laptop, Beamer, Digital- und Videokamera, Video- und Audioanlage, Bestimmungsliteratur, Sammelgeräte und vieles mehr helfen dabei, den verborgenen Dingen in der Welt der kleinen Lebewesen selbst auf die Spur zu kommen.

Alle Ökomobile haben die vielfältigen Lebensräume der Wiesen und Wälder, Flüsse und Seen in ihrem Bildungsangebot. Wissensvermittlung und die Achtung der Natur sind Ziele dieser Arbeit.
Nach dem Motto der Ökomobile: Natur erleben - kennen lernen - schützen wollen die staatlichen Ökomobile möglichst viele Menschen frühzeitig für die Belange des Naturschutzes sensibilisieren. Es werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie sich jeder für die Natur engagieren kann, denn nur was wir kennen, sind wir auch bereit zu schützen. Dabei spielt das Alter der Besucher keine Rolle, die Ökomobile kommen zu jeder Bevölkerungsgruppe, die sich für Artenvielfalt und Naturschutz interessiert. In den letzten 25 Jahren nahmen in den vier Ökomobilen bei insgesamt über 10.000 Veranstaltungen mehr als 330.000 Besucher teil.

Bildung für nachhaltige Entwicklung
Internationale Bedeutung erhielten die Fahrzeuge bei der Eröffnungsveranstaltung der UN-Weltdekade 2005 - 2014 „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ in Turin. Ein Fahrzeug aus Baden-Württemberg durfte, vermittelt durch das Netzwerk der Arbeitsgemeinschaft der Umweltmobile, daran teilnehmen. Das bundesweite Netzwerk ist eine offizielle Maßnahme der UN-Dekade und auch in Baden-Württemberg sind die Landesökomobile Teil im Maßnahmenkatalog des Aktionsplans für die UN-Dekade.

Nach 25 Jahren im Einsatz wollen die Ökomobile dieses Jubiläumsjahr zum Anlass nehmen, einmal gemeinsam durchs ganze Land zu fahren und in jedem Bezirk an einem Tag gleichzeitig im Einsatz zu sein. Somit kann in ganz Baden-Württemberg die leistungsstarke Flotte augenscheinlich zur Geltung gebracht werden.

 
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