22.2.12
Stéphanie Napoléon (1789
- 1860) im Geflecht ihrer Verwandtschaften
Großherzogin Stéphanie ist
eine der Bewohnerinnen des barocken Residenzschlosses in Mannheim,
wo sie von 1819 bis zu ihrem Tod 1860 ihren Witwensitz hatte.
Obwohl ihr Hofstaat mit 38 Bediensteten erheblich kleiner war als
des Kurfürsten Carl Theodor ein Jahrhundert vorher, brachte sie
Mannheim ein bisschen vom Glanz der fürstlichen Hofhaltung zurück.
Bei der Neueinrichtung der Bel Etage im Mannheimer Schloss wurde
das westliche Appartement, das zunächst Kurfürst Karl Philipp,
dann Kurfürst Carl Theodor bewohnt hatte, in dem Stil ausgestattet,
in dem sie es einrichten ließ, als sie es 1819 bezog.
Eine neue Stammtafel auf Landeskunde online verdeutlicht,
wie Stéphanie in das System der napoleonischen Verwandtschaftsbeziehungen
eingebettet war. Man könnte es so kompliziert ausdrücken,
wie es die Stammtafel darstellt: Stephanies Tochter Josephine heiratete
mit Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen den Sohn von Napoleons
Schwester Caroline, der Frau Joachim
Murats,
des Königs von
Neapel. Dass darüber hinaus die andere Großmutter des
Fürsten Karl
Anton, Amalie Zephyrine von Solms-Kyburg, in den späten 1780er
Jahren ein Verhältnis mit Alexandre de Beauharnais, dem ersten
Mann von Napoleons Frau Josephine Beauharnais, hatte, ist eine
Randbemerkung der Geschichte, die allerdings ebenfalls erklärt,
warum das kleine Fürstentum Hohenzollern die politische Flurbereinigung
zu beginn des 19. Jahrhunderts überstand.
Stephanie ihrerseits wurde durch ihre Tochter Josephine
die "Ahnfrau" sowohl des Fürstenhauses Hohenzollern und
des (ehemaligen) rumänischen Königshauses als auch des belgischen
Königshauses und der Fürsten von Monaco.
Die Tafeln:
Hohenzollern und Napoleon
Stéphanie und Hohenzollern
Verwandtschaft der Beauharnais |