29.11.12
Britisches Musem London 2013
Leben und Tod in Pompeji und Herculaneum
Im Frühjahr 2013 präsentiert das British Museum, unterstützt
von Goldman Sachs, eine große Ausstellung über die römischen
Städte Pompeji und Herculaneum. Diese Ausstellung ist die
erste jemals im Britischen Museum gezeigte über die wichtigen
Städte und die erste größere Ausstellung dieser
Art seit 40 Jahren in London. Sie ist das Ergebnis einer engen
Zusammenarbeit mit der Soprintendenza Speciale per i Beni Archeologici
di Napoli e Pompei und vereint über 250 faszinierende Objekte,
sowohl aus jüngsten Untersuchungen als auch aus den Beständen
früherer Grabungen. Viele dieser Objekte wurden noch nie außerhalb
Italiens gezeigt. Der einzigartige Focus dieser Schau richtet sich
auf das Wohnen in der römischen Antike und auf die Menschen
in diesen vom Schicksal geschlagenen Städten.
Neil MacGregor, Direktor des British Museum, sagte: "Dies
wird eine große Ausstellung für der Britische Museum
2013, ermöglicht durch die Zusammenarbeit mit der Soprintendenza
archeologica di Napoli e Pompei und die überaus großzügige
Ausleihe von wertvollen Objekten aus ihren Sammlungen. Einige davon
haben nie zuvor das Land verlassen. Ich bin erfreut, dass Goldman
Sachs diese Ausstellung gefördert hat und äußerst
dankbar für diese Unterstützung.“
"
Es ist ein Privileg, für diese unglaublich spannende Ausstellung
Partner des Britischen Museums zu sein – eine Ausstellung,
die einen faszinierenden Einblick in das Alltagsleben im Herz des
Römischen Reiches bietet,“ sagte Richard Gnodde, Stellvertretender
Geschäftsführer von Goldman Sachs International. "Wir
erkennen die Wichtigkeit, solche kulturellen Plattformen wie diese
zu unterstützen, an und wir sind hoch erfreut, dass mit unserer
Unterstützung diese einzigartige Begegnung nach London gebracht
werden kann.
Pompeji und Herculaneum, zwei Städte am Golf von Neapel im
südlichen Italien, wurden im Jahr 79 nach Christus in gerade
einmal 24 Stunden durch einen Ausbruch des Vesuv unter Asche und
Lava begraben. Dieses Ereignis beendete schlagartig das Leben der
beiden Städte, konservierte sie aber gleichzeitig bis zu ihrer
Wiederentdeckung durch Archäologen fast 1700 Jahre später.
Die Ausgrabungen in beiden Städten gaben der Welt einen beispiellosen
Einblick in das römische Leben.
Gemäß ihrer unterschiedlichen Lage zum Vesuv wurden
Pompeji und Herculaneum auf unterschiedliche Weise verschüttet,
was wiederum die Erhaltung des Materials an beiden Orten bedingte.
Herculaneum war eine kleine Stadt am Meer, während Pompeji
das industrielle Zentrum der Region war. Die Arbeit an beiden Stätten
geht weiter und besonders Ausgrabungen in Herculaneum ließen
wunderschöne und beeindruckende Gegenstände zu Tage treten.
Darunter sind Schätze, von denen viele dem Publikum zum ersten
Mal gezeigt werden, wie fein skulptierte Marmor-Reliefs, aufwendig
geschnitzte Elfenbeintafeln oder Faszinierende Objekte aus einem
der Hauptsammelgräben der Stadt.
Die Ausstellung ermöglicht dem Besucher einen Einblick in
das alltägliche Leben der Menschen in Pompeji und Herculaneum,
von der geschäftigen Straße bis zum familiären
Heim. Der häusliche Raum ist der wesentliche Zusammenhang
für das Leben der Menschen, und er erlaubt uns, den Römern
selbst viel näher zu kommen. Diese Ausstellung erkundet das
Leben der Menschen in der römischen Gesellschaft – nicht
der klassischen Figuren aus Film und Fernsehen, wie Kaiser, Gladiatoren
oder Legionären, sondern der Geschäftsleute, der machtvollen
Frauen, der freigelassenen Sklaven und der Kinder. Ein überwältigendes
Beispiel hieraus ist eine wunderschöne Wandmalerei aus Pompeji
mit dem Bild de Bäckers Terentius Neo und seiner Frau mit
Schreibgeräten in der Hand, die ihren literarischen und
kulturellen Anspruch bezeugen. Ihre Pose und ihre Darstellung
zeigen, dass
sie in Beruf und Leben gleichberechtigte Partner waren.
Die Betonung des häuslichen Kontextes trägt auch dazu
bei, Museumsobjekte in Alltagsgegenstände zu verwandeln. Sechs
Stücke von Holzmöbeln werden von der Soprintendenza archeologica
di Napoli e Pompei aus Herculaneum in einem noch nie dagewesenen
Ausleihevorgang zur Verfügung gestellt. Die Gegenstände
waren von der Temeratur der Asche, die die Stadt unter sich begrub,
verkohlt worden, stellen extrem seltene Fundgegestände dar,
wie sie in Pompeji nicht erhalten sind, und zeigen, wie wichtig
es ist, beide Fundkomplexe miteinander zu verbinden. Unter den
Möbelstücken ist eine Wäschetruhe, einen Stuhl mit
Einlegearbeit und sogar eine Gartenbank. Das erstaunlichste und
bewegendste Stück aber ist eine Wiege, die immer noch auf
ihren Kufen schaukelt.
Die Ausstellung zeigt auch Abgüsse von einigen der Opfer der
Vulkanausbrüche aus Pompeji und seiner Umgebung. Eine Familie
mit zwei Kindern ist ineinander verschlungen, so wie sie sich in
den letzten Minuten ihres Lebens unter einer Treppe in Sicherheit
zu bringen geglaubt hatten. Der wohl berühmteste Abguss ist
der eine Hundes, für immer im Moment seines Todes festgehalten,
als der Vulkan die Stadt mit seiner Asche begrub.
28. März – 29. September 2013
British Museum London, Reading Room
Gefördert durch Goldman Sachs
In Zusammenarbeit mit der Soprintendenza Speciale per i Beni
Archeologici di Napoli e Pompei
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