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30.10.12


Der Kraichgau, ein Kleinod unter den Badischen Weinbaubereichen

Die Badische Weinkönigin Katharina Zimmer stellte ihre Heimat vor

„Der Kraichgau ist ein Kleinod unter den Badischen Weinbaubereichen. Die Bedeutung meiner Heimatstadt Östringen als Weinstadt und den Kraichgau als Weinbauregion vorzustellen, ist mir deshalb ein besonderes Anliegen.“ So beschreibt die Badische Weinkönigin Katharina Zimmer ihre Motivation anlässlich des Pressetermins am 25. Oktober 2012 in Tiefenbach. „Die Werbung für den badischen Wein insgesamt, der wie kein anderes Erzeugnis ein Ausdruck der Identifikation mit der Landschaft und der dort erzeugten Lebensmittel ist, stellt für mich eine große Herausforderung dar. Es ist mir ein großes Anliegen, diese Botschaft zu verbreiten“. Hierbei wird die Weinkönigin auch vom Regierungspräsidium Karlsruhe unterstützt, das den Termin organisiert hat.

Weinkönigin Katharina Zimmer (Bild © Badischer Weinbauverband), die aus dem Östringer Stadtteil Odenheim stammt, ist die erste Badische Weinkönigin überhaupt aus dem Bereich Kraichgau. Ihre Wahl zeigt auch, dass diese Region zunehmend innerhalb Badens als Qualitätsweinregion wahrgenommen wird. Die Qualitätsbemühungen der Betriebe werden dadurch gewürdigt und werden sich nachhaltig auf die weitere Entwicklung sowohl der Winzergenossenschaften als auch der Weingüter positiv auswirken.

Die Weinkönigin hat in einem renommierten Östringer Weingut ihre Ausbildung zur Winzerin absolviert und studiert seit 2008 Weinbetriebswirtschaft an der Fachhochschule Heilbronn. Rund 200 Tage wird sie nun den Badischen Wein im In- und Ausland repräsentieren und die Weinregion Baden vertreten.

Die Aufgabe des Regierungspräsidiums und der staatlichen Weinbauberatung ist unter anderem die Anbauberatung zu Sortenfragen, Anbausystemen, Arbeitswirtschaft, Technik (auch Applikationstechnik), Betriebswirtschaft sowie der amtliche Rebschutzwarndienst. Neben der Fachaufsicht über die Weinbauberater bearbeitet das Regierungspräsidium spezielle Fördermaßnahmen im Weinbau, das Steillagenprogramm und wirkt an Qualitätsweinprüfungen mit. Eine weitere Aufgabe ist die Führung der Weinbergsrolle als Voraussetzung für die Herkunftsbezeichnung der Qualitätsweine und Erteilung von Genehmigungen für die Übertragung von Rebpflanzrechten sowie die Rebanerkennung mit Pflanzenpass und Rebenverkehrskontrolle. Regierungsvizepräsidentin Gabriela Mühlstädt-Grimm: „Dem Regierungspräsidium ist die Stärkung der Weinbaubereiche als bedeutende Wirtschaftsfaktoren ein wichtiges Anliegen. Es ist deshalb sehr daran interessiert, seine Weinbaubereiche regelmäßig einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen, zumal die Rebflächen große Bedeutung für das Erscheinungsbild unserer Kulturlandschaft haben.“

Die Stadt Östringen (seit 1981 Stadtrecht) ist mit ihren Stadtteilen Odenheim, Tiefenbach und Eichelberg mit einer Rebfläche von 230 Hektar die größte Weinbaugemeinde des Kraichgaus. Mit ihren nach dem Weinrecht bestimmten Einzellagen „Ulrichsberg“, „Hummelberg“, „Rosenberg“, „Schellenbrunnen“, „Spiegelberg“, „Königsbecher“ und „Kapellenberg“ besitzt die Stadt sieben attraktive Bezeichnungsmöglichkeiten für die heimischen Qualitätsweine. Umrahmt von umfangreichen Mischwäldern fügt sich die Stadt mit ihren 5322 Hektar Gemarkungsflächen harmonisch in das Kraichgauer Hügelland ein.

Zum Heimatort der Badischen Weinkönigin Katharina, dem Stadtteil Odenheim, könnte die Einzellage „Königsbecher“ besser nicht passen.

Mit 1587 Hektar oder 9,5 Prozent der Badischen Rebfläche zählt der Kraichgau zu den kleineren der neun Weinbaubereiche Badens. Im Stadt- und Landkreis Karlsruhe, wozu auch Östringen zählt, wird auf insgesamt 993 Hektar Weinbau betrieben. Bei den Rebsorten dominiert der Müller-Thurgau mit 32,2 Prozent, gefolgt von Riesling mit 23,1 Prozent, Weißburgunder, Spätburgunder, Grauburgunder und Schwarzriesling, die einen Anteil jeweils zwischen 10,6 bis 6,1 Prozent ausmachen. Es werden 15750 einzelne Parzellen bewirtschaftet, das bedeutet eine Durchschnittsrebfläche pro Grundstück von unter 10 Ar. Dieser strukturelle Nachteil im Vergleich mit anderen Weinbauregionen bedingt einen höheren Kostenfaktor für unsere Winzer, der nur durch Qualität wettgemacht werden kann.

Gefördert wurde der Weinbau im Kraichgau durch Flurneuordnungsmaßnahmen und Neugestaltung der Rebflächen, dabei übernimmt das Land einen wesentlichen Teil der Kosten. Seit 2000 kann auch die Umstellungs- und Umstrukturierung von Rebflächen nach einem EU - Förderprogramm gefördert werden. Im Rahmen eines weiteren Förderprogramms werden Investitionskostenzuschüsse gewährt, bei dem auch innovative Maßnahmen in der Kellerwirtschaft, Fusionen von Betrieben sowie Betriebserweiterungen förderfähig sind.

Derzeit befindet sich beim Landratsamt Karlsruhe - Landwirtschaftsamt in Bruchsal - eine Nebenerwerbsklasse für Winzer in Vorbereitung, um Menschen für die Tätigkeit als Winzer zu begeistern. Während des circa 18 Monate dauernden Unterrichts mit einem Schulabend pro Woche, soll Nebenerwerbswinzern, also Bewirtschaftern von kleinen Rebflächen, das erforderliche Rüstzeug für eine hochwertige Traubenerzeugung gegeben werden. Eine zentrale Stellung wird dabei auch der rechtliche Rahmen im Wein- und Umweltrecht einnehmen. Der Unterricht wird Anfang November starten.

 
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