7.11.12
Erfassung der Kleindenkmale im Landkreis Waldshut
mit guter Resonanz bei den Bürgerinnen
und Bürgern
Im Mai 2011 konnte der Startschuss für die flächendeckende
Erfassung und Dokumentation der Kleindenkmale im Landkreis Waldshut
gegeben werden. Diese Erfassung wird zurzeit von rund 100 ehrenamtlichen
Heferinnen und Helfern aus allen Schwarzwaldvereinsortsgruppen
des Bezirks Hochrhein durchgeführt. Der Landkreis unterstützt
diese Arbeit, die vom Landesamt für Denkmalpflege koordiniert
wird, ideell und sachlich-inhaltlich. Schirmherr dieser Aktion
auf Landkreisebene ist Landrat Tilman Bollacher. Die Kleindenkmälererfassung
im Kreis Waldshut ist Teil eines landesweiten Projekts, das seit
2001 als Gemeinschaftsaktion von Schwarzwaldverein, Schwäbischem
Heimatbund, Schwäbischem Albverein und dem Landesamt für
Denkmalpflege durchgeführt wird.
In einer Informationsveranstaltung am 22. Oktober 2012 im Waldshuter
Kreistagssaal zogen die Beteiligten eine positive Zwischenbilanz.
Die Erfassung im Landkreis Waldshut ist in vollem Gange und konnte
in den Gemarkungen Herrischried, Laufenburg, Murg sowie Rickenbach
bereits abgeschlossen werden. „Ohne die zahlreichen freiwilligen
Helferinnen und Helfer in den Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins
wäre dieses Projekt ganz gewiss nicht zu stemmen", sagte
Landrat Tilman Bollacher. Dieses große ehrenamtliche Engagement
der Bürgerinnen und Bürger sei sehr erfreulich, und man
befinde ich mit diesem Projekt auf einem guten Weg.
Auch der Vizepräsident des Schwarzwaldvereins (SWV), Georg
Keller, betonte die Wichtigkeit dieses Vorhabens, das nicht zuletzt
darauf abziele, die Menschen für den Erhalt wichtiger Kulturgüter
zu sensibilisieren. Frau Dr. Ulrike Plate, Referatsleiterin beim
Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart,
hob die Bedeutung der Kleindenkmalerfassung für die Denkmalpflege
hervor.
Kleindenkmale werden definiert als „ortsfeste, freistehende,
kleine, von Menschenhand geschaffene Gebilde aus Stein, Metall
oder Holz, die einem bestimmten Zweck dienen oder an eine Person
oder Begebenheit erinnern." Hierunter fallen Grenzsteine ebenso
wie Brunnen, kleine Kapellen, Feldkreuze, Gedenksteine, Wegweiser
oder Lourdesgrotten. Die Zahl der Kleindenkmale im Kreis Waldshut
wird auf rund 5.000 Objekte geschätzt. Allerdings werden viele
dieser historischen Kleinode, ob in Ortschaften oder in der freien
Flur, kaum wahrgenommen und sind in ihrem Bestand akut gefährdet.
Im Zuge des Erfassungsprojekts werden die jeweilige Typologie des
Kleindenkmals, Material und Inschriften, Lage und Zustand, Besitzverhältnisse
und historische Hintergründe festgehalten.
Bis Herbst 2013 sollen die gesammelten Daten dem Landesamt für
Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart übergeben
werden, wo sie anschließend aufgearbeitet und digitalisiert
werden. Diese zeitaufwändige Aufgabe obliegt Martina Blaschke,
Projektkoordinatorin beim Landesamt für Denkmalpflege, die
auch die Schulungen der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer durchführt.
Nach der Aufbereitung der Daten sollen diese dem Kreisarchiv zur
Verfügung gestellt werden. Dort sollen sie dann allen interessierten
Bürgerinnen und Bürgern zugänglich sein. „Damit",
so Georg Keller, „wird ein wichtiger Beitrag zur dauerhaften
Erhaltung und Pflege der Kleindenkmale geleistet." Zudem dient
die Erfassung als Grundlage für eine wissenschaftliche Untersuchung
und Bewertung der Denkmaleigenschaft im Sinne des Denkmalschutzgesetzes.
Für das Projekt werden, vor allem im östlichen Kreisgebiet,
weiterhin ehrenamtliche Erfasser gesucht. Diese werden dann entsprechend
geschult. Interessenten können sich wenden an Herrn Georg
Keller (07765 332) oder an Herrn Eckehart Kipping (07741
967284). |