31.10.12
„protestantisch – pfälzisch – profiliert“
Blog der Evangelischen Kirche der Pfalz feiert Geburtstag Zum
Reformationstag 2011 ist der erste Artikel des Web-Tagebuchs erschienen,
jetzt feiert das Blog der Landeskirche ersten Geburtstag. Mit „9,5
fragwürdigen Thesen“ begann die Reihe der „Freitagsfragen“.
Seither wird wöchentlich ein aktuelles Thema aus Kirche und
Welt kurz kommentiert und zur Diskussion gestellt. Das Spektrum
reicht von Beschneidung, Blasphemie, Burnout über Songcontest,
Strukturstreit, Supergemeinden bis zu Kirche 2.0 und Ökumene.
„Die Pfälzer Kirche hat hier Neuland beschritten.
Blogbeiträge sind keine Pressemitteilungen. Hier kommuniziert
man persönlich, nicht institutionell.“ So urteilt
Ralf Peter Reimann, Pastor, Informatiker und Internetbeauftragter
der Evangelischen Kirche im Rheinland. Als Netzwerker der ersten
Stunde gratuliert er in einem Gastbeitrag der Hauptautorin, Pfarrerin
Mechthild Werner, sowie Pfarrer Alexander Ebel, der ebenfalls
hin und wieder bloggt.
„Mutig, munter, meinungsstark“, so beschreibt Reimann
das Blog und bescheinigt den Pfälzern „Mut zum Ausprobieren“.
Bereits die Rubriküberschrift „mmh… mechthild
meint heute“ mache klar: „Sie spricht im Auftrag
ihrer Kirche persönlich zu den Menschen, die im Social Web
leben. Da ist es nur konsequent, dass Mechthild Werner die erste
ist, die den Titel Social-Media-Pfarrerin trägt.“
Die Pfälzer Pfarrerin, die seit vielen Jahren in den Medien
arbeitet, betrat im Netz auch Neuland. „Ich war kritisch,
wie so ein Blog angenommen wird“, meint Werner, „doch
die Leserinnen und Leser sind auch kritisch. Ihre Reaktionen
machen dieses Medium spannend.“ Die Anzahl der Kommentare
liegt Alexander Ebel zufolge derzeit bei zehn bis 30 je Beitrag,
im Vergleich mit ähnlichen Blogs relativ hoch. „Insgesamt
hatten wir im ersten Jahr mehr als 25.000 Seitenaufrufe, das
ist ein schöner Erfolg, zumal wir bisher in der Regel wöchentlich
nur einen Beitrag veröffentlicht haben“, so Ebel.
„Glückwunsch zu dieser Form von Verkündigung.
Freitag für Freitag eine fundierte und unterhaltsame Meinung“,
schreibt eine Leserin im Blog. Vielen Gratulanten gefallen „die
Sprachgewalt und der Witz, ohne oberflächlich zu bleiben“.
Mancher sieht die Beiträge „nah dran an unterhaltsamen
Marktplatzgesprächen“. Ein weiteres Fazit lautet: „Genau
so wünschen wir uns Kirche und Social Media: subjektiv,
kritisch, am Puls der Zeit“.
In vielen Beiträgen, wie über die „Schlecker-Frauen“,
in der Frage nach Reichtum und Armut in unserem Land oder in
der Debatte um Beschneidung und Religionsfreiheit, gehe es um „subjektive
Parteinahme, sich einsetzen für andere, Kirche sein für
andere“, meint Ralf Peter Reimann. „Kirche ist hier
im besten Sinne Volkskirche, sie ist da, wo das Volk ist. Und
ein Großteil der Deutschen bewegt sich in Sozialen Netzwerken.“
Die Pfälzer Landeskirche plant, ihre Kommunikation in den
Netzwerken weiter auszubauen. „Die neuen Medien ändern
sich ständig. Auf Facebook und im Blog wird sich auch bei
uns noch einiges entwickeln“, verrät Mechthild Werner. „Wo
sonst können wir dem Volk so einfach ‚aufs Maul schauen‘,
auch denen, die nicht zum klassischen Kirchenvolk gehören?“
Hinweis: Das Blog „protestantisch pfälzisch profiliert“ findet
sich im WWW unter der Adresse blog.evkirchepfalz.de.
Im Bereich Web 2.0 ist die Landeskirche außerdem unter
anderem aktiv auf Facebook ( www.facebook.com/evkirchepfalz)
und Twitter
( www.twitter.com/evkirchepfalz).
Bild: Pfarrerin Mechthild Werner, die Autorin der Pfälzer Kirchenblogs
(© Ev. Landeskirche der Pfalz) |