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Keltenjahr 2012

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22.10.12

Sankt Gallener Handschrift ab 22. Oktober in „Die Welt der Kelten“ zu bewundern

Mit Spannung wird heute eine außergewöhnliche Leihgabe im Landesmuseum Württemberg erwartet: Die berühmte Handschrift aus der Stiftsbibliothek Sankt Gallen, der sogenannte Codex 51. Bis zur ersehnten Ankunft des Originals besetzt eine Kopie den Vitrinenplatz im Alten Schloss. Grund für die Verzögerung ist das für 2012 ausgerufene Jubiläumsjahr des heiligen Gallus. Unmittelbar im Anschluss an die offiziellen Feierlichkeiten in Sankt Gallen wird die wertvolle Handschrift ihre Reise aus der Schweiz ins Alte Schloss nach Stuttgart antreten. Dort wird sie im Rahmen der Großen Landesausstellung „Die Welt der Kelten“ im Ausstellungsteil „Kostbarkeiten der Kunst“ zu besichtigen sein.

Die vier Evangelisten, umrahmt von keltischen Spiral- und Trompetenmustern – die Buchmalereien der Handschrift zeigen eindrücklich, wie beliebt die kunstvollen Ornamente der Kelten auch in den Jahrhunderten nach der Zeitenwende waren. Um 750 nach Christus wurde der lateinische Codex, der die Evangelien nach Matthäus, Markus, Lukas und Johannes beinhaltet, geschaffen. Allerdings liegt der Entstehungsort der Handschrift keinesfalls in der Nähe des heutigen Aufbewahrungsortes, sondern im weit entfernten Irland. Den wichtigsten Beweis für diesen Ursprung sehen Wissenschaftler in der Qualität der kunstvollen Malereien, die als großformatige Illustrationen insgesamt zwölf Seiten des 268-seitigen Werkes zieren.

Evangeliar St. Gallen, Evangelist Johannes, © Stiftsbibliothek St. Gallen
Evangeliar St. Gallen, Evangelist Johannes, © Stiftsbibliothek St. Gallen

Im Jahr 2012 feiert das Kloster Sankt Gallen das Gallusjahr mit einer Jubiläumsausstellung. Vor 1400 Jahren ließ sich der irische Missionar Gallus am Bodensee nieder. Bald entwickelte sich auf der Insel Reichenau ein größeres Kloster, das um 760 nach Christus schon eine leistungsfähige Schreibwerkstatt mit rund vierzehn Schreibern aufweisen konnte. Dass die alten Verbindungen nach Irland nie abgerissen sind, zeigen die Reisen irischer Wandermönche, die für das 9. Jahrhundert bezeugt sind.

 
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