25.4.12
Archäologische Sondagen beim ehemaligen Gasthaus „Goldener
Ochsen“ in Karlsruhe-Grötzingen
Älteste Siedlungsspuren im Bereich der Stadt Karlsruhe
(rpk) die Siedlungsgeschichte Grötzingens als einer der ältesten
Ortsteile Karlsruhes reicht bis in das frühe Mittelalter zurück.
Die im Ort noch in einiger Zahl erhaltenen historischen Bauten
stammen zwar aus deutlich jüngerer Zeit, sind im Vergleich
zur Fächerstadt aber doch recht betagt.
Zu diesen Bauten zählt auch das Gasthaus „Goldener Ochsen“,
das sich in den Schriftquellen bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen
lässt (Informationen siehe www.doc-instruments.de). Das Obergeschoss
des Gebäudes ist dendrochronologisch 1699/1700 datiert, stammt
also aus dem Wiederaufbau – wohl über einem älteren
Keller – nach den Zerstörungen des Pfälzer Erbfolgekrieges.
Nach Einstellung des Wirtsbetriebs wurde der Ochsen von einer
Privatperson erworben und soll nun einer neuen Nutzung zugeführt werden.
Dabei ist die Errichtung eines Wohnhauses neben dem zu renovierenden
Gasthaus angedacht. Aufgrund der Lage in einem der frühesten
Siedlungskerne im Stadtgebiet Karlsruhes war es daher unabdinglich,
durch eine archäologische Sondage abzuklären, ob sich
auf dem Gelände Siedlungsbefunde aus der Frühzeit Grötzingens
erhalten haben und ob vor der Baumaßnahme eventuell umfangreichere
Ausgrabungen notwendig sind. Neben Spuren der neuzeitlichen Bebauung
kam dabei auch wirklich ein Grubenhaus aus dem späten 7./8.
Jh. n.Chr. zutage. Der unscheinbare Erdbefund ist nicht nur für
die Erforschung der Siedlungsgeschichte Grötzingens von Bedeutung,
es handelt sich darüber hinaus nach momentanem Kenntnisstand
um den ältesten Baubefund im Rahmen der kontinuierlichen Besiedlung
des Karlsruher Stadtgebietes. |