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27.2.12

„Judaica Europeana“: Jüdisches Kulturerbe im Netz

In den vergangenen 2 Jahren haben Wissenschaftler aus zehn europäischen Institutionen Millionen von Dokumenten zur jüdischen Kultur in einer Datenbank zusammengetragen. Ende 2011 war das mit 1,5 Millionen Euro von der Europäischen Union (EU) geförderte Projekt „Judaica Europeana“ abgeschlossen.

Die Judaica-Sammlung der Frankfurter Universitätsbibliothek hat europaweit die größten Bestände gesammelt und hat sie bereits seit 1998 digitalisiert. Insgesamt haben zehn Institutionen aus Frankfurt, London, Athen, Bologna, Budapest, Paris, Rom und Warschau kooperiert, um mit der „Judaica Europeana“ weltweit einen Zugang zu den jüdischen Kulturgütern Europas schaffen. Frankfurt und die Universitätsbibliothek der Goethe-Universität mit ihren vielfältigen jüdischen Wurzeln sind bestens geeignet, im Zentrum dieses Projekts zu stehen: Die umfangreiche Vorkriegssammlung, die meist von jüdischen Bürgern der Stadtbibliothek überlassen wurde, ist seit 1949 in die beiden Sondersammelgebiete der Frankfurter Universitätsbibliothek zur Wissenschaft des Judentums und zu Israel integriert worden. Die Mehrzahl der insgesamt mehr als 20.000 Bücher, Inkunabeln und Handschriften, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts kontinuierlich zusammengetragen wurden, sind bereits digitalisiert. Die Frankfurter Judaica-Sammlung ist damit die größte Judaica- und Hebraica-Sammlung in Deutschland und eine der bedeutendsten Sammlungen weltweit.

Gefördert wird das digitale Projekt „Judaica Europeana“, von dem „eContentplus“-Programm der Europäischen Kommission. Als Teil von „Europeana“ – dem Online-Netzwerk der Archive, Bibliotheken und Museen Europas – soll es einen multilingualen Zugriff auf Sammlungen der Jüdischen Kultur ermöglichen. „Die Vielfalt jüdischer Kultur findet ihren Ausdruck in Hunderttausenden von Objekten, die in vielen Sammlungen verstreut sind: Das sind Dokumente, Bücher, Handschriften, Zeitschriften, Tonaufzeichnungen, Bilder, Photographien, Postkarten, Plakate und Filme, aber auch Bauwerke und Friedhöfe in ganz Europa“, so Heuberger. In der „Judaica Europeana“ sind sie nun gesammelt worden und in die Europeana, die Europäische Digitale Bibliothek eingespeist worden. (www.europeana.eu) . Dort können Dozenten und Studenten an Universitäten und Schulen, Fachleute für das kulturelle Erbe, kulturbegeisterte Touristen sowie die allgemeine Öffentlichkeit auf diese kostenlose Datenbank zugreifen. Heuberger fügt hinzu: „Sie ist offen für jeden, der an der Geschichte der europäischen Städte oder der jüdischen Kultur Interesse hat.“

Bei der Ausstellung „Kulturerbe im Netz“, die vom 15.11.2011 bis20.1.2012 in der Kunstbibliothek im Juridicum, Campus Westend der Goethe-Universität zu sehen war, wurden einige der Dokumente präsentiert. Darunter befanden sich nicht nur Bücher, sondern auch Notendrucke jiddischer Musik, Grafiken mit Porträts der Familie Rothschild und vieles mehr. Darüber hinaus wurden auch Beispiele der Digitalen Sammlungen der Frankfurter Universitätsbibliothek wie wertvolle mittelalterliche Handschriften Legenda Aurea und als Inkunabel die Gutenberg-Bibel sowie der Universitätsbibliothek Heidelberg, darunter auch die Große Heidelberger Liederhandschrift aus dem Codex Manesse sowie aus der Münchner illustrierten Wochenschrift für Kunst und Leben „Jugend“, gezeigt.

Ulrike Jaspers, Marketing und Kommunikation, Goethe-Universität Frankfurt am Main

 
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