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4.12.12

Bodenschonende Holzernte

Landesbetrieb ForstBW stellt Konzeption zum Schutz des Waldbodens und zur dauerhaften Sicherung der Befahrbarkeit vor

(rps) „Nachhaltige Waldbewirtschaftung bedeutet, die Naturressource Wald so zu nutzen und zu behandeln, dass dadurch die Handlungsspielräume der nächsten Generation nicht beeinträchtigt werden. Ein wichtiges Ziel ist es deshalb, auch den Waldboden zu schützen und pfleglich zu behandeln“, sagte Regierungspräsident Hermann Strampfer bei einem Pressetermin des Landesbetriebs ForstBW zur bodenschonenden Holzernte am 30. November 2012 im Schönbuch.

Jährlich werden allein auf den rund 330.000 Hektar Staatswaldflächen in Baden-Württemberg nachhaltig 2,4 Millionen Kubikmeter Holz geerntet. In langer Form oder in Stammabschnitten wird dabei das geerntete Holz mit speziellen Forstmaschinen aus dem Wald heraus transportiert. „Ein wichtiges Ziel beim Holzrücken ist es, den Waldboden bestmöglich zu schonen. Die vom Landesbetrieb ForstBW neu entwickelte Konzeption soll dazu beitragen, flächendeckend im Staatswald eine schonende und standortsgerechte Holzernte weiter zu etablieren“, so Strampfer weiter.

Forstabteilungspräsident Martin Strittmatter stellte dar, dass für den Forstbetrieb ein nachhaltiges Handeln in allen Bereichen und nicht nur für die Nutzung des Holzes gilt. Das moderne Nachhaltigkeitsprinzip fordert, dass ökologische, ökonomische und soziale Ziele gleichrangig berücksichtigt werden. „Dazu gehört auch, dass wir den Waldboden als Naturressource und Lebensraum bei der Holzernte pfleglich behandeln“, so Strittmatter. Eine wichtige Grundlage hierfür sei die Erschließung des Waldes mit befestigten Fahrwegen, Maschinenwegen und sogenannten permanenten Rückegassen.

Letztere sind naturbelassene Befahrungslinien, die im Durchschnitt etwa 40 Meter Abstand zueinander haben. Nur auf diesen Rückegassen und den befestigten Waldwegen ist überhaupt eine Befahrung des Waldes erlaubt. „Wir lenken bewusst die im Wald eingesetzten Maschinen auf fest vorgegebenen und dauerhaft angelegten Wegen und Rückegassen. Damit wird der Großteil der Waldfläche überhaupt nicht befahren und die natürlichen Bodenfunktionen und die Produktionsleistung bleiben nachhaltig erhalten“, so Strittmatter weiter. Wichtig dabei sei, bodenschonende Techniken einzusetzen, damit auch die befahrenen Wege und Gassen geschont werden und dauerhaft befahren werden können. Durch die zunehmend feuchten und frostarmen Winter sei es immer schwieriger geworden, das Holz aus dem Wald zu holen. Denn einen wesentlichen Einfluss auf die Tragfähigkeit eines Standortes habe neben der Bodenart die Bodenfeuchte.

Mit dem Einsatz modernster Holzrücketechnik, wie der beim Pressetermin im Einsatz vorgestellten Bändertechnik, und einem Bündel aus organisatorischen Maßnahmen hat der Landesbetrieb ForstBW den Bodenschutz ins Visier genommen. Für den gesamten Staatswald in Baden-Württemberg wurden Regeln und Standards festgelegt. So sollen beispielsweise auf befahrungsempfindlichen Waldstandorten ab 1. Januar 2014 vor allem Forstmaschinen mit 6- oder 8-Radtechnik und Bändern - und somit geringem Bodendruck - eingesetzt werden. Ebenfalls ist spätestens bei Spurbildungen über 40 cm Tiefe die Rückearbeit vorübergehend zu unterbrechen.

Die untere Forstbehörde des Landkreises Tübingen demonstrierte auf einem empfindlichen und weniger tragfähigen Standort, wie der Einsatz schonender Rücketechnik konkret in der Praxis aussieht. Die Vorführung zeigte deutlich, dass der Einsatz eines vollbeladenen Tragschleppers (Forwarder) mit breiten Bändern über den Zwillingsreifen die Rückegassen deutlich schont und die Befahrbarkeit erhält. Auf Grundlage der von der Abteilung Forstdirektion des Regierungspräsidiums erstellten Konzeption wird die untere Forstbehörde Tübingen – wie auch die übrigen Forstbehörden im Land - für den Staatswald in ihrem Landkreis nun eine örtliche Konzeption erstellen. Somit wird der Boden- und Rückegassenschutz im Staatswald flächendeckend umgesetzt.

 
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