29.5.12
„Achtzig Tonnen Keltengrab“ -
Das neu entdeckte frühkeltische Prunkgrab von der Heuneburg:
Bergung, Funde und erste Ergebnisse
Ausstellung im Museum der Alltagskultur - Schloss
Waldenbuch eröffnet
Zahlreiche Ausgrabungen der letzten Jahrzehnte
haben den frühkeltischen
Fürstensitz „Heuneburg“ bei Herbertingen im
Kreis Sigmaringen aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. immer wieder ins Zentrum des Interesses
der internationalen Forschung gerückt. Doch mit dem Fund
eines 2.600 Jahre alten Prunkgrabes in der Donauebene unterhalb
der Heuneburg im Zentrum eines ehemals mächtigen Grabhügels
- 4 mal 5 Meter groß und mit reichen Beigaben aus Gold,
Bernstein, Gagat (Pechkohle) und Bronze ausgestattet - ist den
Archäologen des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium
Stuttgart eine außergewöhnliche und wissenschaftlich
herausragende Entdeckung gelungen. Die Grabkammer wurde im Dezember
2010 als gigantischer Block von 7,5 x 6 m und achtzig Tonnen
Gewicht geborgen. Derzeit wird es unter Laborbedingungen freipräpariert,
da neben den sehr gut erhaltenen und qualitätsvollen Funden
aus Gold und Bernstein zahlreiche stark abgebaute organische
Materialien vorhanden sind.
Durch den nachhaltigen Sauerstoffabschluss im Boden durch Grundwasser
und Staunässe sind vor allem die mächtigen Eichenhölzer
des Kammerbodens in diesem einmaligen Fall konserviert worden.
So wird sich das Grab an hand der Holzfunde vermutlich jahrgenau
datieren lassen und damit die Kenntnisse über die Geschichte
und Kultur der Kelten wesentlich bereichern.
Das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium
Stuttgart präsentiert im Museum der Alltagskultur - Schloss
Waldenbuch erste Ergebnisse, besonders wertvolle Funde aus Gold
und Bernstein sowie eine filmische Dokumentation der spektakulären
Bergung. Die Ausstellung wurde am 16. Mai 2012 eröffnet
und ist noch bis 17. Juni 2012 zu sehen.
Weitere Informationen unter www.denkmalpflege-bw.de,
www.keltenblock.de und
www.heuneburg.de. |