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5.1.12

Ein Jahr nach Bergung des Grabes der Keltenfürstin von der Heuneburg weiterer spektakulärer Fund

Funde werden der Öffentlichkeit in der großen Keltenausstellung des Landes ab September 2012 präsentiert

Das in einer spektakulären Aktion vor fast genau einem Jahr im Kreis Sigmaringen geborgene Grab der Keltenfürstin von der Heuneburg hat erneut einmalige Funde preisgegeben. Inzwischen liegen aus dem Grab, das von Spezialisten des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart seit Monaten in minutiöser Kleinarbeit freigelegt wird, mittlerweile schon drei filigran verzierte Goldkugeln vor. Sie gehören zur prunkvollen Totentracht einer Frau, die um 580 v. Chr. in der Nähe der Heuneburg, der ältesten bekannten stadtartigen Siedlung Deutschlands, in einer ca. 16 m² großen Kammer aus gut erhaltenen Eichenhölzern bestattet wurde. Zu Ihrer Grabausstattung gehören weitere Perlen und Gewandspangen aus Gold, wertvoller Bernsteinschmuck, Pelze, Textilien und zahlreiche Holz- und Bronzeobjekte sowie reich verzielte Eberzahntrophäen, deren Funktion den Archäologen zur Zeit noch Rätsel aufgeben. Die Erhaltung des Grabes ist einmalig.

Rätsel gibt auch noch der Fund eines zweiten Skeletts auf, das sich in einer Ecke der Grabkammer fand und im Unterschied zur Keltenfürstin nur ärmlich ausgestattet worden ist. Ob es sich um eine untergebene Person, eventuell eine Magd handelte, die der Fürstin auf ihrem letzten Weg ins Grab folgen musste, müssen die weiteren Forschungen zeigen. Bisher sind nur Doppelbestattungen von Mann und Frau aus frühkeltischer Zeit bekannt. Das Grab der Keltenfürstin von der Heuneburg ist die älteste bisher bekannte entsprechende Prunkbestattung einer Frau aus keltischer Zeit und zeigt, dass Frauen schon in der frühkeltischen Gesellschaft eine viel bedeutendere gesellschaftliche Stellung innehatten als bisher angenommen.

Nach seiner noch bis mindestens in das Frühjahr dauernden Untersuchung wird das Grab auch Teil der großen Keltenausstellung ab September 2012 des Landes Baden-Württemberg sein, außerdem ist sie ein Schwerpunkt der landesweiten Veranstaltungen rund um das "Keltenjahr 2012"

 
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