29.9.11
„Der Bauer und der liebe Gott“
Neue Dauerausstellung im Freilichtmuseum
Vogtsbauernhof ab 9. Oktober 2011
Mit der Themenergänzung „Der Bauer und der liebe
Gott“ erweitert das Schwarzwälder Freilichtmuseum
Vogtsbauernhof seine Themenausstellungen um eine weitere Präsentation,
die ab Oktober 2011 dauerhaft zu sehen ist. Die Ausstellung widmet
sich in einer symbolreichen Inszenierung im Dachboden des Schauinslandhauses
den Themen Volksfrömmigkeit sowie Leben und Sterben auf
dem Land und lädt die Besucher zum Innehalten und Nachdenken
ein.
Das Leben der ländlichen Bevölkerung war einst von
Hungersnöten, Kriegs- und Abgabelasten, schweren Arbeitsbedingungen, ärmlichen
Lebensverhältnisse und einem frühen Tod gezeichnet.
Mit seiner mittlerweile viel komfortabler eingerichteten Alltagswirklichkeit
wirft der heutige Betrachter oft nur einen mitleidsvollen Blick
zurück: Zum Trost gerät die Vorstellung, dass die Menschen
früher mit weniger Sachgütern zufrieden waren und dass
sie keinem unerreichbaren Ideal von Glück und Wohlstand
nachjagen mussten. Die geringere Lebenserwartung erscheint vom
heutigen Standpunkt aus als eine statistische Zahl, die vor dem
Hintergrund tiefster Frömmigkeit an Wert verliert.
Herzjesufigur vor Schwarzwaldhintergrund. Aus der neuen Ausstellung "Der
Bauer und der liebe Gott" im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof.
Bild: Freilichtmuseum Vogtsbauernhof
Tief verankert in der religiösen Überzeugung, dass
das Leben zu ertragen ist, bis man durch das Sterben Einlass
in das himmlische Reich Gottes findet, hat der fromme Mensch
einst sein Leben klaglos ertragen. Für den Gläubigen
war die kurze Spanne auf Erden nur ein Übergang zu dem ewig
währenden Leben im Jenseits.
Mit Zeugnissen der Volksfrömmigkeit, vom Haussegen bis
zum Schlafzimmerbild, beleuchtet die Ausstellung „Der Bauer
und der liebe Gott“ Aspekte der tradierten christlichen
Glaubenswelt. Verschiedene Exponate wie das Fatschenkindle und
die Taufkerze stehen für den Anfang eines Lebens, ein Leichenwagen
und Grabschmuck für dessen Ende. Im gebündelten Scheinwerferlicht
werden Leitern und Räder zu Symbolen des irdischen Strebens
sowie Sensen und Sicheln zu Zeichen des Todes.
Mit einem Begleitprogramm sowie einem wissenschaftlichen Vortrag über
das Leben und Sterben auf dem Land von Dr. Michael Fischer, Historiker
und Theologe aus Freiburg, wird die Ausstellung am 9. Oktober
2011 eröffnet.
Mehr Informationen ab August 2011 unter www.vogtsbauernhof.org.
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