18.2.11
Gemeinsam für die Natur in der Rhein- und
Murgaue
Start des LIFE+-Projekts "Rheinauen bei Rastatt"
Eines der größten deutschen Naturschutzprojekte ist
jetzt am Oberrhein zwischen Au am Rhein und Rastatt-Wintersdorf
angelaufen: Das von der Europäischen Union geförderte
LIFE+-Projekt „Rheinauen bei Rastatt“. Das Regierungspräsidium
Karlsruhe setzt damit nach Beendigung des erfolgreichen LIFE-Projekts „Lebendige
Rheinauen bei Karlsruhe“ seine Schutzbemühungen für
die Natur der Rheinauen fort. Am 11. Februar trafen sich alle
finanziellen Unterstützer des Projekts zu einer ersten Lenkungsgruppensitzung.
Im Jahr 2011 steht die Ausarbeitung der Detailpläne für
die verschiedenen Renaturierungsmaßnahmen an. In den Jahren
2012 bis 2015 geht es dann in die Umsetzungsphase.
Das vom Regierungspräsidium Karlsruhe geschnürte Maßnahmenpaket
hat auch das Umweltministerium in Stuttgart und die Europäische
Kommission überzeugt. Die EU unterstützt das Projekt
mit insgesamt 4,7 Millionen Euro. Neben dem Land Baden-Württemberg,
das Mittel aus den Bereichen Wasserwirtschaft und Naturschutz
für das Projekt bereitstellt, unterstützen auch die
Städte Rastatt und Baden-Baden, die Gemeinden Durmersheim,
Elchesheim-Illingen und Steinmauern, der Riedkanal-Zweckverband,
die Umweltstiftung Rastatt, die Stiftung Naturschutzfonds, der
Angelsportverein Rastatt, der BUND Südhardt sowie der NABU
Kreisverband Rastatt das Projekt finanziell.
„Die Rheinaue gehört zu den wertvollsten Naturschätzen
unseres Regierungsbezirks. Wir wollen sie als einmaligen Lebensraum
für zahlreiche seltene und vom Aussterben bedrohte Tier-
und Pflanzenarten erhalten und weiterentwickeln“, betonte
Hansjörg Wahl, Leiter der Abteilung Umwelt im Regierungspräsidium
Karlsruhe. Dazu werden in den nächsten Jahren zehn ehrgeizige
Teilprojekte umgesetzt, die seltene Arten und Lebensräume
fördern. Bis 2015 sollen sich viele Gewässer im Projektgebiet
wieder zu wertvollen Lebensräumen entwickeln. Davon werden
unter anderem Fische und gefährdete Libellenarten profitieren. „Der
artenarme und wie mit dem Lineal gezogene Riedkanal soll sich
in der Geggenau wieder natürlich durch die Landschaft winden.
Der Wintersdorfer Altrhein erhält wieder mehr frisches Rheinwasser
und die Murg bei Rastatt wird nicht nur abwechslungsreicher aussehen,
sondern die Bevölkerung auch weniger durch Hochwasser bedrohen,“ zählt
Hansjörg Wahl bei seinem Blick in die Zukunft einige Beispiele
auf. Auch für die inzwischen selten gewordenen auetypischen
Wiesen wird im Projekt etwas getan: Auf artenreichen Wiesenflächen
werden hierzu Samen mit dem Mähdrescher geerntet und auf
anderen Flächen wieder angesät. Auf diese Weise sollen
die schönen, blumenbunten Wiesen 2015 im Landschaftsbild
wieder deutlich häufiger werden.
Für die Bevölkerung gibt es viele Möglichkeiten
zur Information und auch zum Mitmachen. Ein Termin zum Vormerken
ist beispielsweise der 2. Juni, an dem das große öffentliche
Auftaktfest beim Riedmuseum in Rastatt Ottersdorf steigen wird.
Schüler im Projektgebiet können sich als Erforscher
der Unterwasserwelt der Rheinauen am Projekt beteiligen. Gemeinsam
mit Experten können sie die Vielfalt der Fische am Oberrhein
kennen lernen und Aquarien für heimische Fische bauen.
Allgemeine Informationen über das Projekt finden sich
auf der Homepage des Regierungspräsidiums Karlsruhe ( www.rp-karlsruhe.de)
unter Themen - Umwelt - Naturschutz unter dem Titel "LIFE+-Projekt
Rheinauen bei Rastatt“.
Die nächsten öffentlichen Informationsveranstaltungen zum Projekt sind:
- 15. März, 19 Uhr, Reithalle Rastatt: Informationsveranstaltung
zum Projektteil „Hochwasserschutz- und
Ökologieprojekt Rastatt“
- 2. Juni: LIFE+-Fest am Riedmuseum Ottersdorf
- 6. Juni, 17 Uhr, Landratsamt Rastatt: Eröffnung der Ausstellung „Bilder
der Rheinauen“ von Wolfgang Bentler
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