28.10.11
Kreistag verabschiedet Tourismuskonzeption für Ortenaukreis
(lko) Der Ortenaukreis will die wirtschaftlichen Chancen und
Potenziale des Tourismus noch besser erschließen und nutzen.
Dazu hat der Kreistag des Ortenaukreises einstimmig eine
Tourismuskonzeption verabschiedet, die als langfristig angelegtes,
strategisches Konzept Handlungsoptionen und Leitlinien der künftigen
Tourismusarbeit aufzeigt und sich als Orientierungsrahmen für
alle touristischen Akteure im Kreis versteht.
„Die Tourismuskonzeption ist eine hervorragende Basis
für die gemeinsame Weiterentwicklung des Tourismus im Ortenaukreis.
Wir sind auf dem richtigen Weg!“, betonte Landrat Frank
Scherer, der unmittelbar nach seiner Wahl im September 2008 einen
Schwerpunkt seiner Arbeit auf den Tourismusbereich gelegt hatte.
So beschloss der Kreistag im März 2009 auf Initiative von
Landrat Frank Scherer, der seit Januar 2011 auch Vorsitzender
der Gesellschafterversammlung der Schwarzwald Tourismus GmbH
ist, die Stelle der Tourismusbeauftragten einzurichten.
Die rund hundertseitige Konzeption, die unter der Federführung
der Tourismusbeauftragten im Landratsamt Ortenaukreis, Sandra
Bequier, und unter Mitwirkung aller Tourismusakteure im Kreis
entwickelt wurde, ist die erste systematische Betrachtung und
Analyse der Tourismussituation im Ortenaukreis überhaupt.
Ausgehend von einer Analyse der derzeitigen Situation des Tourismus
im Ortenaukreis und der Definition wichtiger Zielgruppen legt
die Studie strategische Ziele fest und entwickelt Maßnahmen
und Handlungsempfehlungen.
So soll die Position des Landkreises und des Schwarzwaldes als
Tourismusregion gestärkt werden und eine bessere Vernetzung
der touristischen Akteure erfolgen. Darüber hinaus sollen
die kreisübergreifende sowie grenzüberschreitende Vernetzung,
Kooperation und Koordination gefördert werden. Alle touristischen
Akteure sollen einbezogen und aktiviert werden, um noch erfolgreichere
Angebote für den Markt zu entwickeln.
Dabei wird der Fokus zukünftig auf die für den Ortenaukreis
besonders wichtigen Nachfragegruppen „„Best Ager“ und ältere
Senioren“, „Familien“ und die sogenannten „LOHAS“ (Lifestyles
of Health and Sustainability) gerichtet. Aufgrund der Heterogenität
dieser Zielgruppen sollen Angebote zu verschiedenen Schwerpunktthemen
wie „Wein und Kulinarik“, „Kultur, Freizeit,
Erlebnis und Events“, „Naturerlebnis“ und „Aktiv“ entwickelt
werden, um die Wünsche und Ansprüche der Gäste
optimal zu erfüllen.
Außerdem empfiehlt das Konzept, sogenannte Leuchtturmprojekte
mit überregionaler Ausstrahlung wie beispielweise die Veranstaltungsreihe
DORT oder ein kreisweites E-Bike und Radwegeprojekt umzusetzen
und weiter auszubauen. Als langfristig angelegtes Strategiekonzept
wird die Tourismuskonzeption für den Ortenaukreis kontinuierlich
weiterentwickelt, um so der Dynamik und dem ständigen Wandel
der Branche gerecht zu werden.
„Der Tourismus ist ein wichtiger Baustein für die
Zukunft unseres Standorts“, so Scherer in der Sitzung. „Deshalb
freue ich mich, dass der Kreistag heute mit der Zustimmung zur
verkehrsgerechten Optimierung der Zufahrt zum Europa-Park eine
weitere zukunftsorientierte Entscheidung getroffen hat, von der
nicht nur die Verkehrssicherheit und die Besucher des Europa-Parks,
sondern auch die gesamte Tourismusbranche im Ortenaukreis profitieren
werden. Ich halte es für äußerst wichtig, dass
unsere großen touristischen Attraktionen im Ortenaukreis,
so wie auch unser Schwarzwälder Freilichtmuseum in Gutach
ab 2014 einen Bahnhalt erhalten wird, über sehr gute Verkehrsanbindungen
verfügen.“
Hintergrund
Der Tourismus im Ortenaukreis
sichert rund 80.000 Arbeitsplätze und erwirtschaftet einen
Bruttoumsatz von 900 Millionen Euro aus dem Tages- und Übernachtungstourismus.
Damit macht er rund zehn Prozent der Wirtschaftskraft des Landkreises
aus. Wesentliche Säulen dieses Erfolgs sind die attraktive
und authentische Natur- und Kulturlandschaft, die reizvollen
Städte und Gemeinden, eine ausgezeichnete Gastronomie sowie
zahlreiche kulturelle, sport- und freizeitorientierte Angebote
vom Erlebnispark über Wellness-Angebote bis hin zum Wandern
und Radfahren. All das trägt dazu bei, dass die Region bei
Touristen beliebt und mit rund drei Millionen Übernachtungen
im Jahr eines der besucherstärksten Urlaubsziele im Schwarzwald
ist.
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