14.4.11
Neue Informationstafeln am Naturschutzgebiet Federbachbruch
eingeweiht
(rpk) Neue Informationstafeln zur Fauna und Flora im 43 Hektar
großen
Naturschutzgebiet Federbachbruch zwischen Muggensturm und Malsch
(Landkreis Rastatt) präsentieren die Geschichte, Schönheit
und Artenvielfalt dieses bedeutenden Feuchtgebiets. Sie geben neue Einblicke
in
ein Naturschutzgebiet und sind Teil eines großen Gesamtkonzepts
Federbachbruch, das zur Aufwertung und Sicherung der wertvollen
Lebensräume und Arten dient. Die Besucher erfahren so mehr über
die versteckt lebenden Vögel im Schilf, Springfrösche
und Smaragdlibellen, Pflanzen am Wegesrand, die historische Nutzung
und Entwicklung des Federbachbruchs. Auch die aktuellen Maßnahmen
werden vorgestellt.
„Die ausgedehnten Niedermoor-Flächen gehören
für Amphibien, Libellen und Vögel zu den wertvollsten
Lebensräumen am Rande der Oberrheinebene im Regierungsbezirk
Karlsruhe. Wir wollen sie als einmaligen Lebensraum erhalten
und haben gemeinsam viel für ihre Entwicklung getan“,
betonte Hansjörg Wahl, Leiter der Abteilung Umwelt im Regierungspräsidium
Karlsruhe, bei der Einweihung.
Zusammen mit den Gemeinden Muggensturm
und Malsch und finanziell stark unterstützt durch die Stiftung
Naturschutzfonds konnte in den letzten Jahren einiges für
die Natur erreicht werden. Damit die zahlreichen Amphibien – in
manchen Jahren bis zu 10.000 Tiere – sicher vom Feuchtgebiet
in die Überwinterungsgebiete gelangen können, wurde
in zwei Bauphasen bis 2009 an der Landesstraße L 607 zwischen
Muggensturm und Malsch eine Amphibienleiteinrichtung fertig gestellt,
die auch angenommen wird. Die Qualität des Federbachbruchs
selbst wurde anschließend ab Herbst 2010 verbessert. Die
alles überwuchernden Grauweiden wurden auf rund 20 Hektar
Fläche entfernt und das Holz einer thermischen Verwertung
zugeführt. Die alten Pappeln und dasTotholz wurden als wichtiger
Lebensraum für Spechte und Holzkäfer belassen. Nun
können sich Röhricht, Schilf und Sumpf-Schwertlilie
auf den frei gewordenen Flächen wieder ansiedeln, Molche,
Kröten und Frösche, Wasser- und Sumpfvögel finden
wieder günstige Lebensräume, um sich zu vermehren und
zu entwickeln. Bereits beobachtet wurden die Graugans, Krick-
und Schnatterente als Arten der „Roten Liste“. Eine
Kontrolle der Brutvögel wird aktuell durchgeführt.
Im Herbst 2011 soll die Pflegemaßnahme ganz abgeschlossen
sein. Dann können bei ausreichender Trockenheit die letzten
Gehölze entfernt werden. „Um mehr Wasser in das Feuchtgebiet zu bekommen, wird
aktuell eine Überlaufschwelle vom Federbach in den Bruch auf Gemarkung
Muggensturm geplant“, informierte Reinhold Treiber vom
Regierungspräsidium, der das Gebiet auch in Zukunft betreut.
So soll der Charakter des Feuchtgebiets künftig noch besser
unterstützt werden. Damit die Röhrichte und Niedermoore
im Naturschutzgebiet auch künftig erhalten bleiben, werden
weitere gezielte Pflegemaßnahmen durchgeführt.
Am Dienstag, 17. Mai 2011 wird um 17.00
Uhr eine öffentliche
Führung mit Reinhold Treiber vom Referat Naturschutz und
Landschaftspflege des Regierungspräsidium Karlsruhe angeboten.
Die Besonderheiten des Gebietes werden hier erläutert. Treffpunkt:
Muggensturm, Parkplatz an der Beobachtungsplattform Federbachbruch.
Das Regierungspräsidium wird zeitnah nochmals die Öffentlichkeit
hiervon informieren. |