24.8.11
Neuburg-Oberpfälzer Tagebuch
Dritter Tag: Ingolstadt
Mit der Teilung Bayerns in die Herzogtümer
Bayern-München (unter Johann II.), Bayern-Landshut (unter
Friedrich dem Weisen) und Bayern-Ingolstadt 1392 wurde die Stadt
Residenz einer Linie der bayerischen Herzöge, fiel aber 1447
an die Linie Bayern-Landshut. 1472 gründete Herzog Ludwig
IX. (der Reiche) hier mit päpstlichem Privileg
die erste bayerische Universität.
Unter den Bauwerken der Stadt nimmt das spätgotische Liebfrauenmünster
einen der vordersten Ränge ein. Das als Astwerk gebildete
Maßwerk
der Seitenkapellen dürfte zum Feinsten gehören, was
Bayern aufzubieten hat und kaum ohne Einfluss auf Lorenz Lechler,
den Baumeister
Ludwigs V. in Heidelberg und seinen Fürstenerker im Frauenzimmerbau
geblieben sein.

Das zweite Objekt mit einer gewissen Assoziation zur Kurpfalz
und zu Mannheim ist die allgemein als "Asamkirche" bekannte
Kirche St. Maria de Victoria, das Oratorium der marianischen
Kongregation.
Mannheim, deswegen, weil die dortigen Deckenfresken von Cosmas
Damian Asam verloren sind und die Kopien der 1950er Jahre um
Welten hinter dem Original zurückbleiben.

Ingolstadt, Deckenfresko in der Asamkirche
In der Nähe das Kelten- und Römermuseum Manching. Als Highlights
bietet es den Nachbau einer keltenzeitlichen Gebäudewand mit
Tür (mit Schließmechanismus) und Fenster sowie Informationen
über die Technik des "murus gallicus". Ebenso finden sich Überreste
zweier römischer Donauschiffe.

Manching, Modell eines keltischen Lagertors im Kelten- und Römermuseum.
Im Hintergrund ein Beispielaufbau eines "murus gallicus".
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