27.6.11
Gedenkstätte „Hartmannsweilerkopf“ wird
mit Hilfe der EU restauriert
Vergangene Woche haben französische und deutsche Projektpartner
im Regierungspräsidium Freiburg eine Vereinbarung zum Ausbau
der Gedenkstätte „Hartmannsweilerkopf“ unterzeichnet.
In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts erbaut, erinnert
das Hartmannsweilerkopf-Monument an die französischen Gefallenen
der heftigen Kämpfe des Jahres 1915; es enthält in
seiner Krypta die Gebeine von unbekannten französischen
und deutschen Gefallenen. Denkmal und Krypta sollen nun saniert
werden. Außerdem umfasst das Projekt auch die Restaurierung
eines Teils der Relikte auf dem ehemaligen Schlachtfeld, einen
neuen Besucherrundweg sowie den Bau eines Museums und eines Empfangsbereichs,
um den Gedenkort zu einem europäischen Geschichtsort zu
entwickeln. Von den 1,9 Millionen Euro Gesamtkosten für
das grenzüberschreitende Projekt wird die Hälfte durch
EU-Mittel abgedeckt, die andere Hälfte teilen sich das Comité du
Monument, der Conseil Régional d’Alsace, der Conseil
Général du Haut-Rhin und als deutscher Partner
der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., der
325.000 Euro beisteuern wird.
Regierungspräsident Julian Würtenberger hob bei der
Vertragsunterzeichnung die Einmaligkeit und den grenzüberschreitenden
Charakter des Projektes hervor: Durch die geplanten Maßnahmen
entstehe eine deutsch-französische Gedenkstätte als
Ort des gemeinsamen Trauerns, Gedenkens und Erinnerns an die
Toten beider Seiten. Dieser Ort müsse insbesondere die Jugend
ansprechen, damit sie ein Bewußtsein für die Demokratie
und den Erhalt des Friedens entwickelt. Jean Klinkert, Vizepräsident
des Comité National du Monument du Hartmannswillerkopf,
schloss sich dem an, indem er den Gedenkort als Brücke zwischen
der Vergangenheit und der Gegenwart bezeichnete, um jüngeren
Generationen die Gefahr von Kriegen und Nationalismus zu verdeutlichen.
Jean-Marie Belliard, Präsident der Interreg IV Oberrhein
- Arbeitsgruppe, betonte die Rolle des europäischen Interreg-Programmes
für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, die zukunftsorientiert
sei. Gerade deshalb seien auch Projekte wie die Restaurierung
der Hartmannsweilerkopf-Gedenkstätte wichtig, um ermessen
und wertschätzen zu können, welchen positiven gemeinsamen
Weg die Partner am Oberrhein in den letzten Jahrzehnten bereits
beschritten hätten.
Norbert Nothhelfer, Vorsitzender des Landesverbandes Baden
-Württemberg
im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sagte, dass
die neu entstehende Erinnerungsstätte Sinnbild sei für
die Erkenntnis, dass Frankreich und Deutschland nur miteinander
eine Zukunft in Europa hätten. |