3.6.11
GEO-Tag 2011 ist dem Wasser gewidmet!
Regierungspräsidium Tübingen mit Ausstellung und Führungen
vertreten
(rpt) Der GEO-Tag der Artenvielfalt, den die Zeitschrift
GEO jährlich
veranstaltet, ist in diesem Jahr, am 4. Juni, dem Lebensraum
Süßwasser gewidmet. Das Regierungspräsidium Tübingen
und die PRO REGIO OBERSCHWABEN GmbH Tübingen stellen an
diesem Tag die Seen und Weiher Oberschwabens in den Mittelpunkt
und beteiligen sich mit Vorträgen und Führungen am
Illmensee.
„Lebensraum Süßwasser - Warum es in Flüssen,
Seen und Teichen noch viel zu erforschen gibt“, lautet
das diesjährige Motto des von der Zeitschrift GEO jährlich
ausgerufenen Tages der Artenvielfalt. Ein Thema wie geschaffen
für die Akteure des Aktionsprogramms zur Sanierung oberschwäbischer
Seen (SOS) beim Regierungspräsidium Tübingen. Und so
erwartet am 4. Juni, dem Tag des Süßwassers, Dr. Heinz
Strehle vom Regierungspräsidium alle interessierten Besucherinnen
und Besucher am Illmensee mit einem spannenden Programm zum Lebensraum
See:
Nach einer Wanderung zum bereits naturnah rückentwickelten
Andelsbach folgt dort eine Gewässergüteuntersuchung
des Sees. Alle Kinder sowie interessierten Erwachsenen sind dabei
aufgefordert, Küchensiebe und Lupen mitzubringen, um damit
selbst Gewässergüteuntersuchungen vorzunehmen.
Im Anschluss wird Dr. Strehle in Ökologie, Belastung und
Sanierung von Stillgewässern einführen und die Geräte
aus dem Werkzeugkoffer eines Gewässerökologen demonstrieren.
Mit diesem ganz eigenen Tag des Süßwassers werden
die Seen Oberschwabens einen Tag lang im Fokus der Öffentlichkeit
in der Region stehen. Das ist zu begrüßen, ist es
doch nach wie vor enorm wichtig, das Bewusstsein der Menschen
für Oberschwabens nasse Naturschätze zu fördern.
Denn noch immer sind die einzigartigen Seen Oberschwabens auf
unsere Hilfe angewiesen. Dort, genauer in den Landkreisen Bodenseekreis,
Biberach, Ravensburg und Sigmaringen, verteilen sich rund 3.000
Seen und Weiher. Unter diesen landschaftsprägenden Stillgewässern
sind die Seen Relikte der letzten Eiszeit natürlichen Ursprungs;
die Weiher wurden während der Epoche der Gotik künstlich
angelegt. Neben ihrer historischen Bedeutung sind sie Lebensraum
für zahlreiche, oftmals gefährdete Tier- und Pflanzenarten
und dienen den Menschen der Umgebung zur Naherholung.
Einträge unterschiedlichster Art setzten den Gewässern über
die Jahrhunderte zu. Nachdem dies in den 1970er Jahren langsam
erkannt wurde, wurde im Jahr 1989 vom Regierungspräsidium
Tübingen, vier Landkreisen und mehreren Kommunen in Oberschwaben
das Aktionsprogramm SOS ins Leben gerufen. Damit sollten langfristige
Konzepte erarbeitet werden, um die Seen und Weiher ökologisch
wieder in einen gesunden Zustand zu versetzen und dauerhaft in
ihrem Bestand zu erhalten.
Seit der Zeit seines Bestehens kann das Aktionsprogramm, mittlerweile
angesiedelt bei der PRO REGIO OBERSCHWABEN GmbH, auf wertvolle
Erfolge zurückblicken. Mit einem eigens entwickelten und
standardisierten Untersuchungsprogramm zur Dokumentation des
gewässerökologischen Zustandes kann die Beschaffenheit
eines Gewässers ermittelt werden. Die Sanierung erfolgt
danach passgerecht für das betroffene Gewässer.
Das SOS gilt als beispielhaft und genießt in dieser Region
und darüber hinaus große Akzeptanz. Der Schlüssel
zum Erfolg ist die durchgehend enge Zusammenarbeit von Wasserwirtschaft,
Landwirtschaft und Naturschutz, unter Einbeziehung der Gemeinden,
der Gewässereigentümer und der Fischereivereine. Seit
Beginn des SOS konnten für 95 Seen und Weiher erfolgreich
Sanierungsmaßnahmen umgesetzt werden.
Informationen zum Programm: www.seenprogramm.de |