Heidelberg Mannheim Schwetzingen Kurpfalz Schloss Ludwigsburg Garten Presse Nachrichten Hotel

Heidelberg Mannheim Schwetzingen Kurpfalz Schloss Garten Presse Nachrichten Hotel  Heidelberg Mannheim Hortus Palatinus Rekonstruktion Schwetzingen Schloss Garten Schlossgarten
Heidelberg Mannheim Schwetzingen Kurpfalz Hortus Palatinus Schloss Garten

9.11.11

Weihrauch und Pulverdampf. 850 Jahre
Freiburger Stadtgeschichte im Quartier Unterlinden

Ausstellung in der Meckel-Halle des Sparkassen-FinanzZentrums Freiburg
25.10. – 30.12.2011

(rpf) Von November 2007 bis September 2008 wurde im Stadtzentrum von Freiburg im Breisgau auf dem Gelände der Badischen Kommunalen Landesbank (BaKoLa) eine elf Monate dauernde archäologische Ausgrabung durchgeführt. Im Mittelalter stand hier an der Stadtmauer das älteste Kloster Freiburgs, das 1235 gegründete Dominikaner- oder Predigerkloster. Nach der Auflösung des Konvents 1790 und der Profanierung der Kirche brach man im 19. Jahrhundert den gotischen Hochchor ab, das Gelände wurde parzelliert und an seiner Stelle die heutige Prediger- und Gutenbergstraße mit einer bürgerlichen Bebauung angelegt. Entlang der Straße entstanden neue Wohngebäude. Den westlichen Teil des Klosters sowie das Langhaus der Klosterkirche und Teile der Klausur baute man zum Vinzentiushaus um.

Am 27. November 1944 wurde Freiburg bombardiert und dabei das gesamte Quartier mit dem Alten- und Blindenheim stark beschädigt. 1952 trug man die Ruinen ab, darunter auch die letzten noch aufrecht stehenden Teile des Predigerklosters, den Westgiebel mit den zugesetzten gotischen Spitzbogenfenstern sowie Teile des Kreuzgangs, und erstellte 1953/54 einen Bankneubau.

Durch die tiefe Unterkellerung, insbesondere für Tresorräume, ging damals ein Großteil der archäologischen Substanz unbeobachtet verloren. Außerhalb des damaligen Bauprojekts war noch mit Resten des Langhauses und des Chores, einer möglichen älteren Vorgängerbebauung sowie mit den Befestigungsanlagen zu rechnen. Diese galt es bei dem aktuellen Bauvorhaben vor ihrer Zerstörung zu dokumentieren. Die archäologischen Befunde waren nur inselhaft in dem stark gestörten Areal erhalten und wurden auf der Grundlage historischer Pläne interpretiert.

Die Ausgrabung förderte Bodenzeugnisse zur Geschichte Freiburgs zutage, mit denen die Entwicklung des Quartiers Unterlinden über einen Zeitraum von 850 Jahren nachgezeichnet werden kann.

Die ältesten Funde reichen zu den Anfängen der städtischen Besiedlung dieses Bereichs von Freiburg im 12. Jahrhundert zurück. Damals wurde das Gebiet von der Stadtmauer umschlossen, und entlang der Straße Unter linden entstanden unterkellerte Wohnbauten. 1235 wurde das gesamte Quartier an den Predigerorden geschenkt, der hier sein Kloster errichtete. Die Baugeschichte dieser beeindruckenden Anlage kann nun in vielen Details nachgezeichnet werden und mündete in eine digitale Rekonstruktion, die auch in einem Film präsentiert wird.

Unmittelbar an das Kloster angrenzend, wurde 1677 die Bastion Ste. Thérèse als Teil der Vaubanfestung Freiburg errichtet. Daher fanden sich zahlreiche Relikte dieser kriegerischen Epoche, darunter die frühesten gläsernen Handgranaten, die wir bislang kennen.

Auch die Besiedlung des Areals ab dem 19. Jahrhundert ließ ihre Spuren im Boden. So fanden sich etwa Parfümflacons und das Emailschild eines vor Ort tätigen Frisörs. Sehr berührend sind die jüngsten archäologischen Relikte aus einem Keller, der in der schicksalhaften Bombennacht am 27. November 1944 nach einem Brand verschüttet wurde.

Die Ausstellung in der Freiburger Meckel-Halle zeigt erstmals die auf dem BaKoLa-Gelände gemachten Funde und lädt zu einer Zeitreise durch 850 Jahre Stadtgeschichte ein.


 

 

 

In Landeskunde online:

 
 

Einkaufen bei Landeskudne online

 

Startseite | Service | Aktuelles | ZUM
Texte der Veranstalter, ohne Gewähr © Landeskunde online 2011