18.3.11
Kulturlandschaft im Fokus -
Managementplan für das FFH-Gebiet "Pfinzgau West" liegt
vor
Das europäische Schutzgebiet „Pfinzgau West“ schützt
einen charakteristischen Ausschnitt einer reich strukturierten
Kulturlandschaft des südlichen Kraichgaus. Die drei Teilgebiete
des „Pfinzgau West“ liegen zwischen Durlach, Berghausen,
Söllingen und Kleinsteinbach sowie nördlich von Grötzingen.
Sie nehmen insgesamt eine Fläche von rund 560 Hektar ein.
Nun liegt der Natura 2000-Managementplan des Regierungspräsidiums
im Entwurf zur Einsicht vor.
Die besondere topographische Lage des Knittel- und Silzbergs
sowie des Hopfen- und des Talbergs führte schon seit alters
her zu einer differenzierten Landnutzung, die sich weitgehend
bis heute erhalten hat und den Schutz des Gebietes begründet.
Im Teilgebiet Knittelberg wechseln sich großflächige
Streuobstwiesen, bewirtschaftete und nicht mehr genutzte Weinberge
sowie Ackerflächen und Feldhecken ab. An den steileren Lagen
finden sich Halbtrockenrasen auf den ehemaligen Weinbergsparzellen,
Sonderstandorte mit Hohlwegen und kleinräumig auftretenden
Trockenmauern und Lesesteinhaufen, die eine bemerkenswerte, wärmeliebende
Insekten- und Vogelwelt beherbergen.
Durch die viele Jahrzehnte lang andauernde extensive Bewirtschaftung
konnten sich auf günstigeren Böden artenreiche Wiesen
entwickeln. Hier blühen noch Wiesen-Glockenblume, Acker-Witwenblume
und Schlüsselblumen. Baden-Württemberg hat für
diesen Lebensraum der blumenbunten Mähwiesen eine besondere
Verantwortung, da er hauptsächlich im Südwesten Deutschlands
zu finden ist. Als Erhaltungsmaßnahme ist eine dem Standort
angepasste Mahd oder Beweidung mit ein- bis dreimaliger Nutzung
pro Jahr unter Beibehaltung eines niedrigen Nährstoffniveaus
geeignet.
Im Teilgebiet „Rittnert“ gibt es ausgedehnte, naturnahe
Buchenwälder. Das reichlich vorhandene Totholz bietet dem
Hirschkäfer und vielen weiteren holzbewohnenden Tierarten
Lebensraum.
In Baden-Württemberg werden im Auftrag der Regierungspräsidien
für diese europäischen Schutzgebiete sogenannte Natura
2000-Managementpläne erstellt. Mit Hilfe dieser Pläne
werden die Voraussetzungen für einen zielgerichteten Schutz
und für die Erhaltung der in diesen Gebieten vorkommenden
Lebensräume und Arten geschaffen.
Mittlerweile liegen die Planunterlagen im Entwurf vor. Dieser
Entwurf soll nun öffentlich ausgelegt werden mit der Möglichkeit
zur Stellungnahme.
Der Entwurf des Managementplans kann in der Zeit vom 16. März
bis 13. April 2011 an den folgenden Orten während der ortsüblichen Öffnungszeiten
eingesehen werden: im
Umwelt- und Gartenamt der Gemeindeverwaltung Pfinztal, Rittnertstraße
3, 76327 Pfinztal-Söllingen.
Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat Naturschutz und
Landschaftspflege,
Karl-Friedrich-Straße 17, 76133 Karlsruhe, 2. OG, Zi. 327.
Zusätzlich können die Planunterlagen während
der Auslegung im Internet unter http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/44495
eingesehen werden.
Jeder kann eine Stellungnahme abgeben beim:
Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat Naturschutz und Landschaftspflege,
76247 Karlsruhe oder per Mail an: jens.nagel@rpk.bwl.de
Aus den Stellungnahmen sollte hervorgehen, auf welche Flächen
im FFH-Gebiet Sie sich beziehen. Hilfreich ist hier die Angabe
der Flurstücksnummer sowie des Gemeinde- und Gemarkungsnamens
oder die Markierung der angesprochenen Fläche auf einem
Kartenausschnitt. Darüber hinaus sollte die Stellungnahme
die Anschrift des Einsenders enthalten. Bis zum 27. April 2011
eingegangene Stellungnahmen können im Natura 2000-Managementplan
berücksichtigt werden.
Weitere Informationen und Auskünfte erhalten Sie beim:
Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat Naturschutz und
Landschaftspflege, 76247 Karlsruhe, Ansprechpartner: Jens Nagel,
Tel. 0721 926-4369, E-Mail: jens.nagel@rpk.bwl.de
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