13.7.11
Jahrestagung der ehrenamtlichen Denkmalpfleger
des Regierungsbezirks Freiburg am 9. Juli im Freiburger Rathaus
„Ohne unsere ehrenamtlichen Denkmalpfleger
würde für
unsere hauptamtlichen Denkmalpfleger im wahrsten Sinne des Wortes
Vieles im Verborgenen bleiben“, fasste Regierungsvizepräsident
Klemens Ficht am Samstag den Dank und die Anerkennung des Regierungspräsidiums
Freiburg (RPF) für das Engagement der ehrenamtlichen Denkmalpfleger
zusammen und ergänzte: „Sie sind Auge und Ohr vor
Ort für uns“.
Das Referat Denkmalpflege des RPF hatte zur diesjährigen
Tagung der rund 80 ehrenamtlichen Denkmalpfleger im Regierungsbezirk
eingeladen. Hauptamtliche Archäologen und technische Mitarbeiter
des Regierungspräsidiums vermittelten ihnen mit Vorträgen,
Werkstattvorführungen und Exkursionen Aktuelles aus den
Projekten der Freiburger Landesarchäologen. Zuvor waren
sie von Tilmann von Stockhausen als Vertreter des Hausherrn im
Neuen Ratssaal des Rathauses willkommen geheißen worden.
Die Ehrenamtlichen verfolgten nicht nur die Fachvorträge
ihrer „Profi-Kollegen“, sondern stellten sich und
ihre Arbeit auf einem „Marktplatz“ mit Postern und
Projekten vor, um miteinander ins Gespräch zu kommen.
“
Die Ehrenamtlichen haben einen Anspruch auf fachliche Weiterbildung.
Dazu sollen diese Jahrestagungen. Aber ebenso wichtig ist, dass
sich die Ehrenamtlichen untereinander austauschen und motivieren
können. Für Stolz und Freude über interessante
Funde muss selbstverständlich auch Platz sein“, so
Dr. Andrea Bräuning, zuständige Fachbereichsleiterin „Archäologie“ im
RP.
Die Kontaktpflege steht ohnehin im Mittelpunkt der Arbeit der
ehrenamtlichen Denkmalpfleger; sie pflegen die Beziehungen zu
Institutionen und Personen, die die Denkmalpflege unterstützen
können. Sie gehen sie Tipps aus der Bevölkerung etwa
zu Siedlungsspuren und Bodenaufschlüssen nach, dokumentieren
zufällige Funde bzw. leiten diese an die Fachstellen weiter;
so stellen sie auch die Verbindung zwischen der Landesdenkmalpflege
und den Landkreisen sowie Kommunen sicher. „Gerade diese
zeitraubende und oftmals „kriminalistische“ Arbeit
ist die Grundlage für das Erkennen neuer archäologischer
Denkmale und damit aller nachfolgenden Bemühungen zu deren
Schutz“, heißt es in der vom Landesamt für Denkmalpflege
herausgegebenen Informationsbroschüre.
Die enge Verbindung zwischen der amtlichen und der ehrenamtlichen
Denkmalpflege belegt auch eine Bekanntmachung des Kultusministeriums
aus dem Jahr 1997. Dort heißt es, dass die ehrenamtlichen
Denkmalpfleger von den fachlich zuständigen Behörden
bestellt, d. h. offiziell beauftragt werden. Meist arbeiten die „Amtlichen“ und
die Ehrenamtlichen zunächst im Rahmen kleinerer Projekt
erst eine Weile zusammen, bevor dann die offizielle Ernennung
zum ehrenamtlichen Denkmalpfleger erfolgt. „Anders als
viele vermuten finden sich bei den ehrenamtlichen Denkmalpflegern
nicht nur „Studierte“ – vom Arbeiter über
den Handwerksmeister, vom Postbeamten zum Lehrer im Ruhestand
haben wir einen bunten Querschnitt durch die Bevölkerung.
Was sie motiviert ist das Interesse an der Heimatgeschichte,
der Wunsch nach einer anspruchsvollen Freizeittätigkeit
und auch der Spaß an der Feldarbeit vor Ort“, meint
Dr. Bertram Jenisch, Archäologe im Regierungspräsidium.“
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