7.4.11
Denkmalpflege und Pädagogik
"Denkmalschutz
und Schule - Grundschüler erleben Denkmale" landesweit
gestartet
Regierungspräsident Johannes Schmalzl: "Kindern
soll konkret und hautnah vermittelt werden, was ein Denkmal ist
und wie man es bewahren kann." Nach einer erfolgreich durchgeführten Pilotphase im Schuljahr
2009/2010 starteten im Januar/ Februar 2011 landesweit 15 Schulen
mit der Aktion „Denkmalschutz und Schule - Grundschulkinder
erleben Denkmale“. Zwischen März und Juni diesen Jahres
werden sich rund 500 Grundschulkinder in Baden- Württemberg
aufmachen, „ihre“ Denkmale zu erforschen. Die fachliche
Vermittlung übernehmen Architekten und Ingenieure in ehrenamtlichem
Engagement. Sie arbeiten eng mit den jeweiligen Lehrern, Denkmalpflegern
oder lokalen Partnern zusammen. Die Aktion wird vom Landesamt
für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart
in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für Geschichtliche
Landeskunde im Unterricht und den Architekten- und Ingenieurvereinen
im Land durchgeführt.
„Hauptziel der Aktion ist es, Schülerinnen und Schülern
durch den direkten Kontakt mit einem Denkmal Aufgaben und Ziele
des Denkmalschutzes nahe zu bringen. Sie erleben dabei selbst,
wie wichtig es ist, Denkmale zu erhalten, und welche Möglichkeiten
es hierzu gibt“, erklärte Regierungspräsident
Johannes Schmalzl. Kulturdenkmale seien Lernorte besonderer Art.
Sie ermöglichten auf vielfältige Weise die Begegnung
mit der regionalen und lokalen Geschichte. Die Beschäftigung
mit ihnen, so der Regierungspräsident, sensibilisiere die
Kinder für ihre nähere Umgebung und lässt sie
für Veränderungen aufmerksam werden. Darüber hinaus
lernten die Schüler etwas über frühere Lebensgewohnheiten
oder Handwerkstechniken. „So erfahren die Kinder konkret
und hautnah, was ein Denkmal ist, und wie man es als schützenswertes
Gut bewahren kann. Angesichts steigender Zahlen an Schülerinnen
und Schülern mit Migrationshintergrund ist diese Vermittlung
eines Zugangs zur direkten Umgebung und damit auch eine Annäherung
an den Begriff „Heimat“ wesentlich“, betonte
der Regierungspräsident und begrüßte es ausdrücklich,
dass mit dieser Aktion ein neuer Impuls im Bereich der Denkmalpflegepädagogik
gesetzt und Kindern und Jugendlichen ein nachhaltiges Kulturbewusstsein
vermittelt werde.
Die Aktion und ihre Ziele stehen im Einklang mit dem Bildungsplan
Grundschule von 2004 und sind dem Fächerverbund MeNuK (Mensch,
Natur und Kultur) in Klasse 2 bis 4 zuzuordnen. Dabei ist die
Ausgestaltung der jeweiligen Projekte bewusst offen gehalten.
Auf den beiden Auftaktveranstaltungen in Esslingen und Freiburg
im Januar und Februar 2011 fand daher ein reger Erfahrungsaustausch
zwischen den Teilnehmern aus der Pilotphase und den Neueinsteigern
statt. Zudem stellte das Landesamt für Denkmalpflege eine
speziell für diese Alterstufe geeignete Auswahl an Unterrichtsmaterialien
vor. Ein Projektlied, eine Urkundenvorlage und ein Ausweis für
die Kinder rundeten die Vorbereitungen für die Schulen und
Architekten ab. Im Juli 2011 finden die Evaluationsveranstaltungen
statt, zu denen nach vorheriger Anmeldung auch an einer Teilnahme
im nächsten Schuljahr 2011/12 interessierte Lehrkräfte
und Architekten geladen sind. Die Ergebnisse aus diesem Schuljahr
werden ab August 2011 auf der Homepage des Landesamtes für
Denkmalpflege unter www.denkmalpflege-bw.de [Service/Bildung/Denkmalschutz
und Schule] eingestellt. Dort sind derzeit die Berichte aus 2009/10
zu finden.
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