7.9.11
Sieben Altarleuchter und ein Kreuz für Papst
Benedikt XVI.
Schätze aus Bruchsal sind bereit für
den Abschluss-Gottesdienst des Papstes in Freiburg
Papst Benedikt XVI. ist zu Besuch in Deutschland: Den Abschluss-Gottesdienst
zelebriert er am 25. September in Freiburg im Breisgau. Für
diese Papst-Messe stellen die Staatlichen Schlösser und
Gärten Baden-Württemberg eine wertvolle silberne Altargarnitur
zur Verfügung. Sieben silberne Altarleuchter und ein dazugehöriges
Kreuz aus der Bruchsaler Hofkirche werden den Altar vor Papst
Benedikt XVI. schmücken.
Ein besonderer Anlass für die liturgische Verwendung von
kostbaren Objekten aus dem Bruchsaler Kirchenschatz ist die Messe
Papst Benedikts XVI. am 25. September 2011 in Freiburg im Breisgau.
Für diesen Abschlussgottesdienst stellen die Staatlichen
Schlösser und Gärten eine silberne Altargarnitur zur
Verfügung: Sie besteht aus neun Einzelteilen, nämlich
acht Altarleuchtern und einem dazugehörigen Altarkreuz.
Ausgeliehen werden neben dem Kreuz allerdings nur sieben der
Leuchter. Das hat einen ganz bestimmten Grund: Je nach Art der
Messe wird zusätzlich zum Altarkreuz eine unterschiedliche
Anzahl an Leuchtern benötigt. So werden beispielsweise bei
einer Priestermesse zwei Leuchter verwendet, bei einer Papstmesse
hingegen sieben. Die silbergetriebenen Objekte aus der Werkstatt
eines Augsburger Silberschmiedes werden derzeit im Badischen
Generaldepot Karlsruhe vorbereitet.
Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
betreuen eine beeindruckende Anzahl sehenswerter Denkmäler,
beispielsweise die Schlösser Heidelberg, Ludwigsburg oder
Bruchsal oder die Klöster in Maulbronn, Bebenhausen und
Salem. Sie haben den Auftrag, das historische Erbe des Landes
einem breiten Publikum zu präsentieren – und arbeiten
ständig daran, dass noch mehr Menschen die Geschichte Baden-Württembergs
und seine Schönheiten kennen lernen können. Es gilt,
ein vielfältiges und ansprechendes Besucherangebot für
die Besichtigung der Monumente zu erarbeiten. Doch auch das Erforschen
und Ausstellen, das Bewahren und Sammeln der prunkvollen Ausstattungen
in den Schlössern und Klöstern sind weitere zentrale
Aufgaben. Die Kirchenschätze, die ebenfalls von den Staatlichen
Schlössern und Gärten Baden-Württemberg betreut
werden, werden in der Öffentlichkeit selten wahrgenommen.
In der Bruchsaler Hofkirche St. Damian und Hugo ist solch ein
Schatz an li turgischen Geräten aus dem 18. Jahrhundert
erhalten geblieben. Dazu gehören rund 50 kostbare Goldschmiedearbeiten,
die größtenteils durch die Fürstbischöfe
von Speyer in den Kirchenschatz kamen. Bis heute werden Teile
dieser glanzvollen Ausstattung an besonderen kirchlichen Festtagen
in der Bruchsaler Hofkirche genutzt.
Wem die kostbare silberne Altargarnitur einst gehörte,
verrät das Wappen an den Sockeln des Kreuzes und der Leuchter:
Eigentümer war Franz Christoph Reichsfreiherr von Hutten
zum Stolzenberg (1706-1770), der 1743 Fürstbischof von Speyer
wurde und seine Residenz in Bruchsal hatte. Als Anlass für
die Fertigung der Garnitur bietet sich die Ernennung von Franz
Christoph von Hutten zum Stolzenberg zum Kardinal an, die auf
Bestreben des Kaisers Franz I. Stephan im Jahre 1761 erfolgte.
Denn das sogenannte Beschauzeichen, ein Prüfzeichen für
den Feingehalt von Gold- und Silberwaren, belegt einen Prüfzeitraum
zwischen 1759 und 1761 und damit eine Fertigung kurz vor diesem
Zeitraum.
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