27.12.11
Die Vielfalt Bebenhausens auf dem aktuellen Forschungsstand
Staatliche Schlösser und Gärten präsentieren
aktuellen Forschungsstand. Tagungsband fasst Vorträge zu
Kloster und Schloss Bebenhausen zusammen
Ertragreich: Was im Sommer bei den „Vortragstagen“ in
Kloster und Schloss Bebenhausen auf viel Beachtung stieß,
liegt jetzt in einem Tagungsband vor. Das Buch enthält mit
13 Beiträgen alle Vorträge der viel beachteten Veranstaltung.
Am 30. und 31 Juli 2011 fand sie als Kooperation mit dem Kunsthistorischen
Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel im
Kloster statt. Michael Hörrmann, Geschäftsführer
der Staatlichen Schlösser und Gärten, konnte jetzt
im Schönbuchkloster den Band präsentieren. Er betonte,
wie sehr die wissenschaftliche Erfassung ein wesentlicher Arbeitsbereich
der Staatlichen Schlösser und Gärten sei, neben Präsentation
und Öffnung für das Publikum und Bewahrung, Schutz
und Restaurierung der historischen Monumente: „Die wissenschaftliche
Erforschung gibt uns erst die Grundlagen für die richtige
Betreuung der Monumente.“
Die Vorträge im Juli hatten die Vielfalt Bebenhausens auf
dem aktuellen Forschungsstand vorgestellt. Die Themen der Vorträge
durchweg renommierter Referenten berührten nahezu alle Aspekte
der Klosteranlage, von den archäologischen Untersuchungen
der Klosterkirche über Facetten der Architektur und Kunst
des Zisterzienserklosters bis hin zur Einrichtung der Gemächer
im Jagdschloss des 19. Jahrhunderts unter König Karl I.
von Württemberg. Mit dem Band beginnt die neue Reihe „Wissenschaftliche
Beiträge der Staatlichen Schlösser und Gärten
Baden-Württemberg“, die künftig Forschungsergebnisse
zu den landeseigenen Schlössern vorstellen soll. Der Auftaktband
mit den Ergebnissen der Tagung bietet jetzt einen umfassenden Überblick über
die aktuellen Themen und Aktivitäten der Bauforschung, Archäologie,
Kunstgeschichte und Geschichtswissenschaft zum Kloster Bebenhausen.
Dabei bringen die Beiträge durchweg neue Erkenntnisse zu
Tage. So konnte auf bauhistorischer Seite u. a. am Kreuzgang
oder am Dachstuhl des Klosters erstmals jede einzelne Bauphase
im Detail rekonstruiert und datiert werden. Für den Kreuzgang
gelang es, nahezu lückenlos die beteiligten Baumeister über
mehrere Generationen hinweg zu identifizieren. Im Feld der historischen
Forschung ist die Rekonstruktion der einstmals prachtvollen Bibliothek
ein Novum: Kloster Bebenhausen besaß wohl, neben einer
Schreibstube und einem Archiv, eine Bibliothek mit Dutzenden
Drucken, einigen hundert Amtsbüchern und über 2.000
Urkunden. Die Arbeit der Kunsthistoriker ermöglichte es,
den Bildhauer zu benennen, der die Grabplatte des Abtes Johannes
von Fridingen schuf. Geklärt ist jetzt zudem, auf welche
architektonischen Vorbilder der berühmten Vierungsturms
des Klosters zurückgeht: erstaunlicherweise fanden sie sich
in der Goldschmiedekunst der Zeit! Bis in die jüngere Vergangenhei
t gehen die Untersuchungen zum Konzept der Einrichtungen der
königlichen Gemächer im 19. Jahrhundert; hier betrat
die Forschung ebenfalls Neuland.
Dr. Patricia Peschel, als Konservatorin der Staatlichen Schlösser
und Gärten für Bebenhausen zuständig, stellte
bei der Präsentation besonders in den Vordergrund, dass
mit den vorliegenden dreizehn Beiträgen die Arbeit für
Bebenhausen auf eine aktuelle und gültige Forschungsgrundlage
gestellt werden könne. Michael Hörrmann verstärkte
diese Einschätzung noch: Er zählte es zu den zentralen
Aufgaben der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg,
die Forschung zu den historischen Monumenten des Landes voranzutreiben.
Den Tagungsband erhält man im Museums-Shop im Kloster Bebenhausen
oder direkt über die Klosterverwaltung. Verkaufspreis: 18,00 €.
Klaus Gereon Beuckers/Patricia Peschel (Hg.)
Kloster Bebenhausen. Neue Forschungen. Tagung der Staatlichen
Schlösser und Gärten Baden-Württemberg und des
kunsthistorischen Instituts der Christian-Albrechts-Universität
zu Kiel am 30. und 31. Juli 2011. Wissenschaftliche Beiträge
der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg,
Band 1.
216 Seiten, zahlreiche Illustrationen und Beilagen
Informationen zur Tagung und den Beiträgen:
Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
Bereich Entwicklung
Dr. Patricia Peschel
Konservatorin Region Neckar
Tel.: 0 72 51/74 – 27 37
Patricia.peschel@ssg.bwl.de |