3.8.10
21 neue Welterbestätten der UNESCO
Ergebnisse der 34. Tagung des UNESCO-Welterbekomitees
Das Welterbekomitee der UNESCO hat auf seiner 34. Tagung vom
25. Juli bis 3. August 2010 in Brasília 21 Stätten
neu in die Liste des Welterbes aufgenommen und sieben schon anerkannte
Stätten erweitert, darunter aus Deutschland die Oberharzer
Wasserwirtschaft als Erweiterung der Welterbestätte "Bergwerk
Rammelsberg und Altstadt von Goslar". Heute endeten die
Beratungen des Komitees zu den Neueinschreibungen in die Liste
des Weltkultur- und –naturerbes. Von den Neuaufnahmen zählen
15 zum Kulturerbe, fünf zum Naturerbe und eine sowohl zum
Kultur- als auch zum Naturerbe. Das Schutzgebiet Ngorongoro in
Tansania, das seit 1979 zum Weltnaturerbe gehört, wurde
zusätzlich unter kulturellen Kriterien anerkannt.
Damit stehen weltweit 911 Stätten auf der UNESCO-Welterbeliste:
704 Kulturerbestätten und 180 Naturerbestätten, 27
Stätten zählen sowohl zum Kultur- als auch zum Naturerbe.
Drei Länder sind jetzt erstmals in der UNESCO-Liste des
Welterbes vertreten: Kiribati, die Republik Marshallinseln und
Tadschikistan. Von den 187 Vertragsstaaten der UNESCO-Konvention
zum Schutz des Kultur- und Naturerbes sind jetzt 151 auf der
Welterbeliste repräsentiert. In diesem Jahr lagen dem Welterbekomitee
39 Nominierungen vor, einschließlich 9 Erweiterungen.
Die 15 neuen Kulturerbestätten:
* Australien: Historische Strafgefangenenlager
* Brasilien: Platz São Francisco in São Cristóvão
* China: Historische Stätten von Dengfeng im "Zentrum von Himmel
und Erde"
* Frankreich: Bischofsstadt Albi
* Indien: das "Jantar Mantar" in Jaipur
* Iran: Ensemble Scheich Safi al-din Khanegah in Ardabil
* Iran: Historischer Basar in Täbris
* Republik Korea: Historische Dörfer: Hahoe und Yangdong
* Marshallinseln: Atombombentestgebiet Bikini-Atoll
* Mexiko: Historischer Handelsweg Camino Real de Tierra Adentro - "Silberstraße"
* Mexiko: Prähistorischen Höhlen von Yagul und Mitla im Tal von Oaxaca
* Niederlande: Stadtviertel und Kanalsystem innerhalb der Singelgracht in Amsterdam
* Saudi-Arabien: Historischer Bezirk von At-Turaif in Ad-Dir’iyah
* Tadschikistan: Archäologische Stätte Sarazm
* Vietnam: Kaiserliche Zitadelle von Thang Long - Hanoi
Die fünf neuen Naturerbestätten:
* China: Danxia-Landschaften
* Frankreich: Vulkanlandschaft auf La Réunion
* Kiribati: Meeresschutzgebiet Phoenixinseln
* Russland: Putorana-Plateau
* Sri Lanka: Zentrales Hochland von Sri Lanka
Eine neue Kultur- und Naturerbestätte:
* Vereinigte Staaten von Amerika: Papahanaumokuakea
Tansania hat das Schutzgebiet Ngorongoro unter kulturellen Kriterien
neu nominiert. Auch Ngorongoro zählt damit sowohl zum Weltkultur-
als auch (seit 1979) zum Weltnaturerbe.
Erweiterungen:
Sieben Welterbestätten wurden erweitert:
* Nationalpark Pirin, Bulgarien: Erweiterung der Naturerbestätte
um ein Hochgebirgsgebiet
* Oberharzer Wasserwirtschaft, Deutschland: Erweiterung der Kulturerbestätte "Bergwerk
Rammelsberg und Altstadt von Goslar"
* Monte San Giorgio, Italien/Schweiz: Erweiterung um den italienischen Teil
des Berges
* Bergbaustadt Røros und Umgebung, Norwegen: Erweiterung um die umgebende
Kultur- und Industrielandschaft
* Schloss Eggenberg, Österreich: Erweiterung der Kulturerbestätte "Altstadt
von Graz"
* Altsteinzeitliche Felsritzungen in Siega Verde, Spanien: grenzüberschreitende
Erweiterung der Kulturerbestätte "Prähistorische Felsritzungen
im Tal von Côa" in Portugal
* Auferstehungskirche des Klosters Sucevita, Rumänien: Erweiterung der
Kulturerbestätte "Bemalte Kirchen in der nördlichen Moldau"
Weitere Entscheidungen:
Vier Stätten wurden neu in die "Liste des gefährdeten
Welterbes" aufgenommen: die Bagrati-Kathedrale in Kutaissi
und das Kloster Gelati in Georgien, die Regenwälder von
Atsinanana in Madagaskar, die Gräber der Buganda-Könige
in Kasubi, Uganda, und der Nationalpark Everglades in den USA.
Eine Stätte konnte von der Liste des bedrohten Welterbes
gestrichen werden: die Galapagos-Inseln in Ecuador. Auf der Liste
des gefährdeten Welterbes stehen jetzt insgesamt 34 Welterbestätten.
Deutschland ist mit 33 Stätten auf der UNESCO-Liste des
Welterbes vertreten.
Weitere Informationen: www.unesco.de/welterbe.html |