20.3.10
Neuer Glanz für das historische Teehaus
im Schlossgarten Weikersheim
Saisoneröffnung am "Langen Abend", dem 27. März
Frisch restauriert schmückt das barocke Teehaus den Schlossgarten
Weikersheim – und ganz sicher werden alle, die bei der
beliebten Saisoneröffnung in die Hohenlohe-Residenz kommen,
das neue Glanzstück bewundern können. Die alljährliche
Weikersheimer Saisoneröffnung, der „Lange Abend“,
findet am 27. März 2010 ab 18 Uhr statt. Und im Teehaus
bieten die Staatlichen Schlösser und Gärten ein besonderes
Programm für Kinder und Familien – nur an diesem Abend.
Der reizvolle barocke Pavillon wird am „Langen Abend“ sicherlich
ein Publikumsmagnet sein: Das Teehaus erstrahlt nun endlich wieder
in neuem Glanz. Im Zuge der 300-jährigen Jubiläumsfeier
des Weikersheimer Schlossgartens vor zwei Jahren wurde mit der
Restaurierung und Sanierung dieses ungewöhnlichen historischen
Gebäudes begonnen. Nach langen und aufwendigen Arbeiten
ist es jetzt fertig. Ca. 230.000 € hat das Land Baden-Württemberg
dafür aufgewendet. Geleitet und durchgeführt wurden
die Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten vom Amt Heilbronn
von Vermögen und Bau Baden-Württemberg. Bauverwaltung
und Schlossverwaltung konnten jetzt gemeinsam das wieder strahlende
Kleinod im berühmten Weikersheimer Garten der Öffentlichkeit
präsentieren.
Das zweistöckige Teehaus ließ Graf Carl Ludwig in
der südwestlichen Ecke des Weikersheimer Schlossgartens
im Jahre 1715 errichten. Der Hohenlohe-Graf machte Weikersheim
im Jahre 1708 zu seiner Residenz – und ihm verdankt Weikersheim
die barocke Ausstattung des Schlosses und vor allem die prachtvolle
Anlage des Gartens mit seinen zahlreichen Figuren.
Eine ungewöhnliche Besonderheit verbirgt sich im Erdgeschoss
des Teehauses: eine künstliche Grotte. Solche stimmungsvollen
künstlichen Höhlen liebte man im Barock. Vor allem
in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts kamen „dramatische“ Elemente
wie Grotten und künstliche Wasserfälle in Mode. Man
erfreute sich an Wasserspielen und ließ Automaten konstruieren,
bei denen Figuren durch Wasserkraft bewegt wurden und Geräusche
erzeugten. Auch in der Grotte des Weikersheimer Teehauses war
das früher so: Kleine Vögel konnten vom steinernen
Muschelschalenbrunnen aus Wasserstrahlen speien – und dabei
pfeifen!
Über eine steinerne Außentreppe entlang der südlichen
Schlossparkmauer ist auch heute noch ein einst elegant ausgestatteter
Raum zugänglich, der direkt über der Grotte liegt.
Er ist, als Zentrum des Teehauses, eine Teestube. Der asiatische
Tee gehörte zurzeit des Bauherrn Graf Carl Ludwig zur modischen
China-Begeisterung – und auch im heute abgelegenen Hohenlohe
war man fasziniert von feinem chinesischen Porzellan, glänzend
lackierten Möbeln und dem kostbaren Tee aus Fernost. Das
Weikersheimer Teehaus bot die perfekte Kulisse für den Genuss
dieses exotischen Getränks.
Für die Öffentlichkeit geöffnet ist das Teehaus
am „Langen Abend“, dem Saisonstart in Schloss Weikersheim,
der dieses Jahr am 27. März gefeiert wird. Die offizielle
Eröffnung des „Langen Abends“ startet um 18
Uhr im neu umgebauten und erweiterten Logierhaus der Musikakademie
Schloss Weikersheim. Der beliebte Saisonstart bietet auch dieses
Jahr wieder ein interessantes Rahmenprogramm für jeden Geschmack.
Viele Institutionen, Museen und Galerien der Stadt öffnen
ihre Pforten, informieren über Neuigkeiten und geben Einblick
in ihre aktuellen Ausstellungen. In Schloss Weikersheim haben
die Besucher die Gelegenheit, durch den barocken Schlossgarten
zum neu restaurierten Teehaus zu promenieren. Der Auftraggeber
persönlich, Graf Carl Ludwig, wird vor Ort sein und seine
interessierten Gäste empfangen – einer der beliebten
Führer in historischer Kleidung. Den Besuch im Teehaus sollte
man sich nicht entgehen lassen: Die Grotte ist nur am „Lang
en Abend“ begehbar. Das Schlossteam präsentiert hier
Elemente der Kinderführung „Von Brunnen und Fontänen“ und
erklärt, wie die Brunnen im Schlossgarten funktionieren – für
Kinder und Familien.
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