25.2.10
Broschüre informiert über vielschichtige
Zeugnisse vom Mittelalter
bis zur Moderne in der Region Stuttgart
Um das kulturelle Erbe der Region Stuttgart schützen
zu können, muss man es kennen. „Mit der Broschüre
'Kulturdenkmale und Kulturlandschaften in der Region Stuttgart’ verfügen
wir nun über eine umfassende, aktuelle Bestandsaufnahme
und Beschreibung dieses historischen Vermächtnisses“,
sagte Regierungspräsident Johannes
Schmalzl in der vergangenen Woche bei der Vorstellung im Landesamt
für
Denkmalpflege in Esslingen. „Im Vergleich zur ersten Auflage
aus dem Jahr 1992 nimmt die aktuelle Fassung die Verflechtung
der Bau-
und Bodendenkmale mit der Kulturlandschaft stärker in den
Blick“, führte Regionaldirektorin Jeannette Wopperer
vom Verband Region Stuttgart aus. „Darin liegt der besondere
Mehrwert für die Regionalplanung, deren Ziel es unter anderem
ist, das kulturelle Erbe zu sichern“. Die reichlich bebilderte
Veröffentlichung sei deshalb „Pflichtlektüre
für die regionale Fachplanung“. Kulturinteressierte
Leser könnten darin aber auch schmökern „wie
in einem lebendigen Geschichtsbuch“, unterstrich Schmalzl
den allgemeinen Erkenntnisgewinn.
1.100 Kulturdenkmale aufgeführt
Knapp 1.100 regional bedeutsame Kulturdenkmale sind in die rund
130 Seiten dicke Broschüre aufgenommen und in der beiliegenden
Karte der Region Stuttgart verzeichnet. Bei dem Gemeinschaftswerk
des Landesamts für Denkmalpflege des Regierungspräsidiums
und des Verbands Region Stuttgart wurde angesichts der Fülle
an kulturhistorischen Zeugnissen streng ausgewählt. „Wir
haben Denkmale erfasst, die im regionalen Maßstab flächenhaft
wirksam, in hohem Maße landschaftsprägend oder archäologisch
beziehungsweise kunsthistorisch von sehr großer Bedeutung
sind“, erläuterte Pro-jektleiter Dr. Martin Hahn.
Vielfalt als Kennzeichen der Region Stuttgart
In der Publikation werden zunächst die historischen Kulturlandschaften
der Region Stuttgart in kurzen Steckbriefen beschrieben. Unterschiedliche
naturräumliche sowie verschiedenartige wirtschaftliche Voraussetzungen
haben eigenständige Kulturlandschaften entstehen lassen.
So ist das Neckartal durch wohlhabende (Wein)Bauerndörfer
gekennzeichnet. Für die Umgebung von Welzheim oder Murrhardt
sind große Waldgebiete charakteristisch. Die früheren
freien Reichsstädte beherbergen hingegen noch heute stolze
(Barock)Bauten. Die hochmittelalterliche Geschichte ist in zahlreichen
Burgen am Albtrauf gegenwärtig.
Im zweiten Teil der Broschüre sind alle regionalbedeutsamen
Kulturdenkmale in den Landkreisen und der Stadt Stuttgart tabellarisch
dargestellt und kurz beschrieben. „Die Veröffentlichung
hilft, den Blick für die Historie zu schärfen“,
sagte Regierungspräsident Schmalzl. Gerade in Zeiten der
Globalisierung seien Kulturdenkmale aber auch wichtig zur Identitätsbildung
und „geistigen Verortung“ in der Region.
Kulturlandschaft und Landschaftsparks
„
Viele der aufgeführten Kulturlandschaften sind bereits Bestandteil
eines regionalen Landschaftspark-Konzepts“, sagte Jeannette
Wopperer. So komme dem Limes mit seinen eindrucksvollen Überlieferungen
aus der Römerzeit beim gleichnamigen Masterplan natürlich
eine zentrale Rolle zu. Kulturlandschaft bewahren und erlebbar
zu machen, sei auch bei den Landschaftsparks Rems und Neckar
ein wichtiges Ziel. |