10.5.10
Pomeranzen-Gold: Ausstellung auf Herrenchiemsee
zeigt Fürstliche Orangeriekultur in Bayern
Sonderausstellung
vom 22. Mai bis 3. Oktober 2010
(bsv) Die Bayerische Schlösserverwaltung zeigt anlässlich
der Landesgartenschau Rosenheim 2010 eine Sonderausstellung auf
der Insel Herrenchiemsee: "Pomeranzen-Gold" beleuchtet
die fürstliche Orangeriekultur in Bayern. Im Mittelpunkt
der Ausstellung stehen dabei nicht nur die Pomeranzen-, Orangen-
und Zitronenbäume selbst, sondern auch ihre aufwendige Pflege,
die Gebäude für ihre Überwinterung sowie der Transport
der oft mächtigen Kübelpflanzen.
Das immergrüne Laub, die duftenden Blüten und die
dekorativen "goldenen" Früchte der Zitruspflanzen
zogen einst die Herrscher in ihren Bann. Die Fürstenhöfe
wetteiferten geradezu darum, einen möglichst großen
Bestand an Orangen- und Zitronenbäumen zu besitzen. Sie
waren praktisch ein herrschaftliches Statussymbol.
Ludwig II. plante beim Bau von Schloss Herrenchiemsee auch eine
Orangerie nach dem Vorbild von Versailles. Sein Tod verhinderte
die Verwirklichung des Vorhabens. 2009 errichtete aber die Bayerische
Schlösserverwaltung in der Schlossgärtnerei Herrenchiemsee
ein Gewächshaus. Hier beziehen künftig 30 hochstämmige
Pomeranzenbäume, die das Parterre am Latona-Brunnen vor
dem Neuen Schloss bereichern werden, ihr Winterquartier. Zunächst
aber bildet das neue Gewächshaus den Rahmen für die
Ausstellung "Pomeranzen-Gold".
Die Kultur der empfindlichen Zitruspflanzen war nicht einfach
und recht teuer. In den Sommermonaten wurden die Kübelpflanzen
wirkungsvoll in den Gärten präsentiert. Zur Überwinterung
mussten sie aber in eigens errichteten Gebäuden untergebracht
werden. Bisweilen waren diese Orangerien prächtige Bauten.
Harte Arbeit und großes Wissen erforderlich
Der Transport
der Kübelpflanzen in das Überwinterungsquartier
war eine aufwendige und körperlich schwere Arbeit. Als Hilfsmittel
wurden unterschiedliche Typen von Transportwagen konstruiert.
Einige Zeichnungen des 18. und 19. Jahrhunderts in der Ausstellung
zeugen vom großen Ideenreichtum ihrer Erfinder. Den Transport
von Orangeriepflanzen mittels historischer Technik zeigt ein
Film, der eigens für die Ausstellung produziert wurde.
Auch das Umpflanzen der großen, schweren Kübelpflanzen
war eine mühsame Arbeit, die von Zeit zu Zeit anfiel; zum
Beispiel wenn die Wurzeln der Pflanzen den kompletten Kübel
ausgefüllt hatten oder der Holzkübel schadhaft geworden
war. Dafür entwickelten die Orangeriegärtner ebenfalls
mannigfache Methoden und Hilfsmittel, wie die Ausstellung zeigt.
Noch heute ist die Kultur der Zitruspflanzen ein Aufgabengebiet,
das sehr spezifische Fachkenntnisse und große Erfahrung,
aber auch viel Fingerspitzengefühl erfordert. Die Ausstellung "Pomeranzen-Gold" soll
sie erstmals einem breiten Publikum näher bringen. Bayerns
Finanzminister Georg Fahrenschon wird die Ausstellung auf der
Herreninsel im Chiemsee am 21. Mai 2010 eröffnen.
Weitere Informationen
Ausstellung „Pomeranzen-Gold: Fürstliche
Orangeriekultur in Bayern“
Schlossgärtnerei Herrenchiemsee
beim Augustiner-Chorherrenstift (Altes Schloss) auf Herrenchiemsee
22.
Mai bis 3. Oktober 2010
Der Ausstellungs-Eintritt beträgt 2,- Euro, ermäßigt
1,50 Euro.
Der Besuch der Ausstellung ist in der Gesamtkarte "Insel" bereits
enthalten.
Die Ausstellung ist täglich von 9-18 Uhr geöffnet.
Gegen Vorlage eines Tickets der Landesgartenschau Rosenheim
2010 (www.rosenheim2010.de) erhalten Sie einmalig eine Ermäßigung
von 2,- Euro für die Gesamtkarte "Insel" sowie
die Überfahrt mit dem Schiff zur Herreninsel zum Gruppentarif.
Kontakt:
Schloss- und Gartenverwaltung Herrenchiemsee
83209 Herrenchiemsee
Tel: (0 80 51) 68 87-0
Fax: (0 80 51) 68 87-99
Mail: sgvherrenchiemsee@bsv.bayern.de
Internet: www.herrenchiemsee.de
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