12.8.10
Schlösser Ludwigs II. in Bayern
Wasserparterre am Schloss Linderhof wieder wie zu
Ludwigs II. Zeiten
(bsv) Linderhof, wie Ludwig II. es einst sah: Der Schlosspark
ist seinem ursprünglichen Zustand einen wichtigen Schritt
näher
gekommen. Mit der Restaurierung des Wasserparterres korrigierte
die Bayerische Schlösserverwaltung Fehler der Nachkriegszeit
und erreichte, dass sich dieser prominenteste Teil des Schlossparks
jetzt wieder so präsentiert wie zu Lebzeiten des Königs.
"Das Wasserparterre rund um das Flora-Bassin mit der Fontäne
bedurfte aus gartendenkmalpflegerischer Sicht dringend einer Überarbeitung" sagte
Rainer Herzog, Leiter der Gärtenabteilung der Bayerischen
Schlösserverwaltung. "Mit der Erneuerung der Bepflanzung,
der Begrenzungen und der Wege wurden alte Fehler nach 60 Jahren
verbessert. Der größte und prunkvollste der vier Gartenräume
rund um das Schloss stimmt jetzt wieder mit dem originären
Erscheinungsbild unter König Ludwig II. überein".
Junge Linden langsam ans Gebirgsklima gewöhnt
Die auffälligste Verbesserung ist die erneuerte Bepflanzung
am Wasserparterre vor der Hauptfassade. Die Linden der vier Baumreihen
waren nach 1945 zu unterschiedlichen Zeiten, in falscher Anzahl
und an den falschen Standorten gepflanzt worden. "Daraus
ergab sich eine sehr unbefriedigende Wirkung", so Herzog.
Bild: Wasserparterre
Im Herbst 2009 wurden die alten Bäume
gefällt und noch vor Wintereinbruch durch 28 neue Bäume
ersetzt. Die jungen Linden war bereits 2005 erworben und seither
in der eigenen Baumschule behutsam an das raue Bergklima in Linderhof
gewöhnt worden. Um die Wuchsbedingungen dieser Bäume
zu verbessern, hob man die Baumgräben 1,50 Meter tief aus
und verbaute Rollkies und Drainageröhren.
Jetzt rahmen wieder zwei Doppelreihen aus jeweils 14 Linden
das Wasserbecken auf beiden Längsseiten. Zwischen den Bäumen
verlaufen niedrige Hecken aus Alpen-Johannisbeeren. Die Alleen
führen wie einst von der Schlossterrasse zu den allegorischen
Figuren "Tag" und "Nacht".
Neue Einfassungen, reparierte Mauern
Anstelle der unschönen und teilweise desolaten Betonkantensteine
aus den 1940er Jahren begrenzen nun kaum sichtbare Bandeisen
die Baumreihen und die Blumenrabatte, die als schmales Band um
das Wasserbecken verläuft. Gleichzeitig wurden alle Kieswege
grundlegend erneuert und mit hellem Kalksteinsplitt überzogen.
Außerdem reparierten die Mitarbeiter der Schloss- und Gartenverwaltung
Linderhof die schadhafte Bruchsteinmauer an der Ostseite des
Wasserparterres. Die Kosten für die Gesamtmaßnahme
beliefen sich auf rund 35.000 Euro.
Bereits in den vergangenen Jahren hatte die Schlösserverwaltung
das Wasserparterre schrittweise wieder dem Zustand zu Zeiten
Ludwigs angenähert: Seit 2007 umrahmen 14 reich verzierte
Zinkgussvasen mit halbkugelförmig geschnittenen Lorbeerbäumen
das Wasserbecken. Und seit diesem Jahr zieren wieder zehn Pflanzgefäße
mit kugelkronigen Lorbeerbäumen den Schlossplatz an der
Brüstung zum Wasserparterre. "Durch diese schrittweise
Komplettierung konnte die Ausstattung des Parterres wirkungsvoll
abgerundet werden", so Herzog.
Informationen zur Schlossanlage Linderhof finden Sie unter
www.linderhof.de |