9.7.10
Neuer Aussichtspunkt mit Infotafel im Naturschutzgebiet "Kiesgrube
Durmersheim" eingeweiht
Beispiel für gute Zusammenarbeit zwischen Kieswirtschaft
und Naturschutz
(rpk) Das Regierungspräsidium Karlsruhe und die HeidelbergCement
AG haben am vergangenen Dienstag einen neuen Aussichtspunkt
mit einer schön gestalteten Infotafel für die 1991
als Naturschutzgebiet ausgewiesene Kiesgrube am Hardtwald Durmersheim
eingeweiht. Die Besucher werden hier auf die Besonderheiten der
Natur und die erfolgreiche gemeinsame Arbeit zwischen Kiesgrubenbetreiber
und Naturschutzverwaltung aufmerksam gemacht.
„
Das Gebiet ist ein artenreicher Lebensraum aus zweiter Hand geworden
und bietet sich als Modellfall für eine gute Zusammenarbeit
zwischen Kiesgrubenbetreiber und Naturschutzverwaltung an“,
betont Luise Murmann-Kristen, Leiterin des Referats Naturschutz
und Landschaftspflege im Regierungspräsidium. Seit mehreren
Jahren finden jährlich Absprachen zwischen dem Kiesgrubenbetreiber
und der Naturschutzverwaltung statt, um Lebensräume und
Arten in dem Gebiet zu erhalten und gleichzeitig einen günstigen
Ausgleich für Eingriffe festzulegen.
Besondere Lebensräume sind die Sandrasen der Kiesgrubenränder
als Lebensraum seltener Wildbienen und des vom Aussterben bedrohten
Ginster-Bläulings, Wiesen mit Gehölzen als Nistplatz
für seltene Vogelarten wie Heidelerche und Neuntöter
und Flachgewässer als Entwicklungsort von zahlreichen Libellen
und Amphibien wie der Kreuzkröte. An Steilabbrüchen
nisten Uferschwalben.
Wolfram Skokan, Werkleiter des Kalksandsteinwerks, ist erfreut über
die Erfolge der letzten Jahre: „Durch die Biotoppflege
wurden Lebensräume entwickelt und so die Naturqualität
der gesamten Kiesgrube verbessert“.
Landschaftspflegemaßnahmen wurden sowohl von der HeidelbergCement
AG wie auch vom Regierungspräsidium Karlsruhe nach einem
2008 entwickelten Pflegekonzept durchgeführt.
„Alleine das Regierungspräsidium investierte im vergangenen
Jahr rund 9000 Euro in die erforderlichen Erstpflegearbeiten.
Annähernd den gleichen Betrag hat das Kiesunternehmen in
die Hand genommen“, berichtet Reinhold Treiber als zuständiger
Referent für das Gebiet. Unterstützt wird die Landschaftspflege
auch durch den Pflegetrupp des Regierungspräsidiums und
ehrenamtliche Pflegemaßnahmen des Naturschutzbundes (NABU)
gemeinsam mit Schulklassen unter der Leitung von Martin Klatt.
Am Samstag, 10. Juli, 10.00 Uhr, findet eine öffentliche
Führung statt, um die Naturbesonderheiten der ansonsten
nicht frei zugänglichen Kiesgrube zu präsentieren.
Treffpunkt ist am Werkstor. |