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23.6.10

Ausstellung im Landratsamt Zollernalbkreis 17.6. – 23.7.2010

Am Anfang steht das Denkmal – Inventarisation in der Denkmalpflege

Will man Denkmale schützen und pflegen, muss man sie erst einmal als Denkmale erkennen. Doch wie macht die Denkmalpflege das? Nach welchen Kriterien durchforstet sie die nahezu unübersehbare Menge von materiellen Zeugnissen der Vergangenheit? Und wie filtert sie schließlich diejenigen Gegenstände heraus, die für unsere Geschichte und Erinnerungskultur von Bedeutung sind und an deren Erhaltung deshalb ein öffentliches Interesse besteht? Diesen Themen nähert sich die Ausstellung mit Fragen, die sich jeder Interessierte schon mal selbst gestellt, vielleicht aber nicht zu äußern gewagt hat, zum Beispiel „Muss ein Denkmal alt sein?“ oder „Muss ein Denkmal Kunst sein?“. Dazu werden ausgewählte Kulturdenkmale gezeigt, an denen sich die Bewertungskriterien der Denkmalpflege gut nachvollziehen lassen. Der Schwerpunkt liegt dabei weniger auf den berühmten Kirchen und Schlössern, die allgemein bereits als Kulturdenkmale bekannt und akzeptiert sind. Stattdessen wird das weite Spektrum der Denkmalgattungen vorgestellt, darunter die oft unscheinbaren Denkmale des ländlichen Bauens, der städtische Wohnhausbau der Gründerzeit, Arbeitersiedlungen, Gartendenkmale, bewegliche und technische Kulturdenkmale sowie weitere Gattungen bis hin zu mahnenden Denkmalen aus der Zeit des Nationalsozialismus. Außerdem wird gezeigt, wie sich die Inventarisation der Kulturdenkmale entwickelt hat und wie das in mehr als 150 Jahren angesammelte Wissen aufbereitet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.

Die Wanderausstellung der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland wurde erstmals im Jahr 2006 gezeigt und nun um weitere Beispiele aus Baden-Württemberg ergänzt. Sie soll in das Bewusstsein rufen, dass die Inventarisation, also das Erfassen, Dokumentieren und Erforschen der Kulturdenkmale, die Voraussetzung für deren Schutz und Pflege ist.


Zur Ausstellung „Am Anfang steht das Denkmal“ im Zollernalbkreis

Ergänzt wurde die Wanderausstellung des Landesamts für Denkmalpflege mit Beispielen aus dem Zollernalbkreis. Der Zollernalbkreis besitzt eine reichhaltige Denkmallandschaft. Die Burg Hohenzollern ist den Kreisbewohnern stets vor Augen. Doch gibt es auch zahlreiche „ungewöhnliche“ Denkmale, deren Denkmaleigenschaft nicht unmittelbar bewusst wird, dazu zählen beispielsweise Fabrikgebäude, Eisenbahnviadukte, bis hin zu Wassertürmen oder Schafställen. Auch Denkmale, die an die Zeit des Nationalsozialismus mahnend erinnern, sind im Landkreis vorhanden, wie die KZ-Friedhöfe und Überreste des „Unternehmens Wüste“. Die Ausstellung soll die Bevölkerung des Zollernalbkreises für „ihre“ Denkmale vor Ort sensibilisieren. Zudem soll deutlich werden, was der Landkreis für seine Denkmale tut, die nicht zuletzt touristische Anziehungspunkte sind.

Begleitveranstaltungen zur Ausstellung
Do. 17.6., 19.30 Uhr: Ausstellungseröffnung im Landratsamt Zollernalbkreis, Sitzungssaal

Do. 8.7., 20 Uhr:
Von der Kunst nach einer Sanierung noch immer ein Kulturdenkmal zu haben - Energetische Sanierung denkmalgeschützter Bauten
Vortrag von Dipl.-Ing. Beata Hertlein, Regierungspräsidium Tübingen

Mi. 14.7., 20 Uhr:
Baudenkmalforschung anhand von Beispielen aus dem Zollernalbkreis
Vortrag von Dipl.-Ing. Stefan King, Bauhistoriker, Freiburg

Ausstellungsinformationen:

Ausstellungsort:
Landratsamt Zollernalbkreis, Hirschbergstraße 29, 72336 Balingen

Öffnungszeiten
Montag bis Mittwoch 8 – 12 und 14 – 16 Uhr
Donnerstag 8 – 12 und 14 – 17.30 Uhr
Freitag 8 – 12 Uhr
An Wochenenden und Feiertagen geschlossen

Kontakt und Information:
Kreisarchiv Zollernalbkreis
Tel.: 07433/92 11 45
kreisarchiv@zollernalbkreis.de
www.zollernalbkreis.de

Ausstellung in Kooperation zwischen
- Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart,
- Referat Denkmalpflege im Regierungspräsidium Tübingen,
- Umweltamt Zollernalbkreis
- Kreisarchiv Zollernalbkreis

Kooperationspartner: Heimatkundliche Vereinigung Zollernalb e.V.

 

 

 

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