14.5.10
“Der König aus Heidelberg“.
Festvortrag und Sonderführungen zum 600. Todestag von König
Ruprecht
Am 18. Mai 1410 starb König Ruprecht bei Oppenheim – sein
Grab fand er in der Heiliggeistkirche Heidelberg. Die Staatlichen
Schlösser und Gärten Baden-Württemberg würdigen
den 600. Todestag dieses Herrschers aus der Pfalz durch einen
Festvortrag und zwei Sonderführungen. Am Dienstag, 18. Mai,
um 19.30 Uhr, spricht Prof. Dr. Bernd Schneidmüller, Historisches
Seminar der Ruprecht-Karls-Universität, im Schloss Heidelberg,
Ottheinrichsbau, über „Ruprecht 1410-2010 – Der
König aus Heidelberg“. Der Eintritt ist frei. Bereits
am Samstag, den 15. Mai, um 17 Uhr, wandelt eine Sonderführung
auf den Spuren Ruprechts von der Pfalz im Schlossareal.
Mit Ruprecht III. (1352-1410) erlangten die Kurfürsten
von der Pfalz 1400 erstmals die Königswürde und damit
die höchste Stellung im Heiligen Römischen Reich deutscher
Nation. Doch mit großem Glanz war Ruprechts zehnjähriges
Königtum nicht verbunden. Allzu drückend waren die
finanziellen Probleme, zu beengt der Gestaltungsraum. Seinem
Sohn konnte Ruprecht die Nachfolge im königlichen Amt nicht
sichern. Auch der Zug zur Kaiserkrönung nach Rom fand aus
Geldmangel in Oberitalien ein unrühmliches Ende. Solchen
politischen Misserfolgen sind strukturelle Innovationen an die
Seite zu rücken. Unter Ruprecht veränderte sich das
Regieren durch zunehmende Professionalisierung. Universitätsabsolventen
prägten Rat und Kanzlei des Königs. Langsam führten
sie die vergleichsweise rückständige Administration
an europäische Standards heran. Von dieser Akademisierung
der Politik profitierte insbesondere die junge Heidelberger Universität.
Ruprechts Königtum bescherte aber auch der Residenzstadt
Heidelberg mit ihrer Heiliggeistkirche eine repräsentative
Blüte und Schloss Heidelberg den weiteren Ausbau zur Residenz.
Ruprecht gab den ältesten noch heute erhaltenen Palast im
Schlossareal, den nach ihm benannten Ruprechtsbau, in Auftrag.
Den Vortrag umrahmt das Ensemble für Alte Musik „I
Ciarlatani“ mit Stücken von Oskar von Wolkenstein
(1376-1445) und Tänzen aus einem oberitalienischen Manuskript
(um 1400). Drehleier, Fidel und Laute begleiten dabei den Bariton
Armin Gottstein.
In den Sonderführungen „Auf den Spuren Ruprechts
von der Pfalz“ zeigt Antje Brunner das Verbliebene einer
fernen Welt königlich-höfischer Repräsentation
im Heidelberger Schloss. Das Sonderführungsticket kostet
10,00 Euro (5,00 Euro ermäßigt). Anmeldung über
das Service Center Schloss Heidelberg unter Tel. Tel. 0 62 21
/ 53 84 31 oder info@service-center-schloss-heidelberg.com wird
erbeten. Diese Sonderführung findet noch einmal am Samstag,
den 22. Mai, um 17 Uhr, statt. |