29.11.10
Trinationales Expertentreffen zur Geologie des
tiefen Untergrundes im Oberrheingraben in Freiburg
Geologische Daten werden harmonisiert und nutzungsfreundlich
angeboten
(rpf)Am 18. November 2010 kamen in Freiburg
70 Experten aus Frankreich, der Schweiz und Deutschland zusammen,
um Einzelthemen aus dem
komplexen Feld der Geologie des Oberrheingrabens zu diskutieren
und sich über erste Ergebnisse des Projektes „GeORG“ zu
informieren. Hinter dem Kürzel „GeORG“ stehen
die „Geopotenziale des tiefen Untergrundes im Oberrheingraben“.
Der in der Mitte des Oberrheingrabens verlaufende Fluss trennt
als Landmarke zwar staatliche und territoriale Strukturen,
nicht aber geologische; der Aufbau der Erdkruste hüben
und drüben des Rheins ist vergleichbar, die Schichtenfolge
des in der Erdfrühzeit eingebrochenen Grabens kümmert
sich nicht um politische Grenzen. Weil sich diese geologischen
Strukturen ähneln, müssen sich Geologen und Techniker
in den Basler Kantonen, dem Elsass, in Baden und der Rheinpfalz
auch mit ähnlichen Daten auseinandersetzen, etwa wenn
es um die Nutzung des tiefen Untergrunds für Erdwärme
geht.
Im Rahmen von„GeORG“ wollen daher die staatlichen
Geologischen Dienste von Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz
und Frankreich sowie die Universität Basel die jeweils national
erhobenen umfangreichen geologischen Datenbestände vereinheitlichen,
insgesamt zugänglich machen und auf diese Weise eine nutzungsfreundliche
Planungsgrundlage für künftige Investitionen und Investoren
schaffen.
„GeORG“ ist als trinationales Projekt von der Europäischen
Union als förderungswürdig anerkannt und wird daher
aus Mitteln des Interreg-Programms bezuschusst. Der Fachkongress
galt daher auch gegenüber der EU als wichtiges Etappenziel,
um eine Zwischenbilanz zu ziehen und eine Standortbestimmung
für die weitere Projektarbeit vorzunehmen, wie Prof. Dr.
Ralph Watzel, Chef des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe
und Bergbau (LGRB) im Regierungspräsidium Freiburg unterstreicht.
Als Gastgeber und Ausrichter der Veranstaltung – das Regierungspräsidium
ist auch aktiv mitwirkender Projektpartner freute er sich sowohl über
die Resonanz als auch das fachliche Niveau der Beiträge. „Wir
bringen die Kenntnisse aus unseren Ländern zusammen, entwickeln
sie gemeinsam weiter und schaffen dadurch einen Mehrwert für
alle“. Das Projekt sei auch Teil eines Konzeptes der europäischen
Geodateninfrastruktur, um harmonisierte, geologische Informationen
mit moderner Informationstechnologie europaweit frei zugänglich
zu machen. „Mehr Geo und Europa in einem Projekt geht nicht“,
so Watzel und verwies darauf, dass eine praxisnahe Datenaufbereitung
für einen Investor wichtig ist, um eine Investitionsentscheidung
zu begründen und abzusichern.
Zum Auftakt der Veranstaltung im Freiburger Regierungspräsidium
hatte Vizepräsident Klemens Ficht das Projekt als Beispiel
für die traditionell gute Zusammenarbeit zwischen Schweizer,
elsässischen und deutschen Projektpartnern gelobt und ausdrücklich
der Europäischen Union gedankt; sie fördere, so Ficht,
im Rahmen des Interreg-Programms die grenzüberschreitende
Zusammenarbeit schon seit Jahren mit beachtlichen Summen.
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