23.12.10
Natura 2000-Managementplan für das FFH-Gebiet"Wiesen
und Wälder bei Ettlingen" und das Vogelschutzgebiet "Kälberklamm
und Hasenklamm"
Bekanntgabe der Endfassung
Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat den Natura 2000-Managementplan
für das FFH-Gebiet "Wiesen und Wälder bei Ettlingen" und
für das Vogelschutzgebiet „Kälberklamm und Hasenklamm“ fertig
gestellt. Die Unterlagen können ab dem 22. Dezember 2010
beim Landratsamt Karlsruhe (Beiertheimer Allee 2, Zimmer HO411),
bei der Stadt Ettlingen (Ottostr. 5, Zimmer 2.04) und beim Regierungspräsidium
Karlsruhe (Karl-Friedrich-Straße 17) zu den üblichen Öffnungszeiten
eingesehen werden. Außerdem stehen die Planungsunterlagen
zur Einsicht und zum Download im Internet zur Verfügung
unter
www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/17898/
Dieser Managementplan leistet einen Beitrag zur Erhaltung der
biologischen Vielfalt und hilft, europaweit geschützte Lebensräume,
Tier- und Pflanzenarten zu erhalten und zu entwickeln. Auf Gemarkung
der Stadt Ettlingen sind das beispielsweise die Vorkommen des
Wanderfalken, des Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläulings und
blumenbunte Mähwiesen.
Das Vogelschutzgebiet ist insbesondere Lebensraum des Wanderfalken.
Der Schutz des Wanderfalken ist eine Erfolgsgeschichte. In den
1970er Jahren war der Wanderfalke in Deutschland nahezu ausgestorben.
Allein in Baden-Württemberg kommen mittlerweile wieder knapp
300 Brutpaare vor.
Mit etwas Glück sieht man den größten Falken
im Land mit seinen spitzen Flügeln und seinem charakteristischen
breiten dunklen Backenstreif über das Gebiet fliegen oder
auf einer Stromleitung sitzen. An seinem Brutplatz ist es wichtig,
die Falken nur vom Weg aus zu beobachten und nicht zu stören.
Unglaublich schnell mit bis zu 300 km/h stößt der
Falke beim Jagdflug auf seine Beute nieder. Sein Beutespektrum
reicht vom kleinen Spatz bis zur Taube. Allerdings hat selbst
ein so schneller Jäger nicht immer Glück - nur etwa
jeder siebte Jagdflug ist erfolgreich.
Artenreiche Wiesen prägen die landwirtschaftlich genutzten
Hochflächen im FFH-Gebiet. Sie sind das Ergebnis vieljähriger
Heuwirtschaft. Auf frischen Wiesen lebt hier der Helle Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling,
ein hübscher kleiner Schmetterling mit einer interessanten
Entwicklung. Er lässt sich als „Kuckuck“ ins
Nest von Ameisen tragen, ernährt sich unbemerkt von deren
Larven und erscheint dann im Sommer wieder als gaukelnder Schmetterling
auf den blütenreichen Wiesen. Zum Schutz dieser europaweit
seltenen Schmetterlingsart dürfen diese Wiesen nicht vor
Mitte Juni und dann erst wieder im September gemäht werden,
ansonsten verschwindet auch diese Art von unseren Wiesen.
Helfen Sie mit, diese Schmetterlinge zu schützen und informieren
Sie sich, ob sie vielleicht auf Ihrer Wiese fliegen. Die Wiesenknopf-Ameisenbläulinge
lassen sich ganz leicht auf ihren Nektarpflanzen, dem Großen
Wiesenknopf, beobachten. |