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24.4.10

„Meißener Porzellan der Frühzeit“

Sonderausstellung in Schloss Favorite Rastatt eröffnet

Kostbarkeiten aus den ersten Jahren der Manufaktur in Meißen, zusammengetragen von Markgräfin Sibylla Augusta vor 300 Jahren für ihr Porzellanschloss Favorite: Das erlebt man in der Sonderausstellung „Meißener Porzellan der Frühzeit“ in Schloss Favorite. Die Ausstellung ist Herzstück des Jubiläumsprogramms, mit dem die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg an den Baubeginn des Favoriter Schlosses vor genau 300 Jahren erinnern. Zugleich ist diese Ausstellung im Porzellanschloss ein Beitrag zum 300. Jubiläum des ersten europäischen Porzellans. Gefeiert wird damit ein ungewöhnliches historisches Zusammentreffen: Das Porzellanschloss der Markgräfin und das früheste sächsische Porzellan – beides hat seinen Anfang im Jahr 1710.

Schloss Favorite: Böttger-Steinzeug aus der markgräflichen Sammlung
Böttger-Steinzeug aus der markgräflichen Sammlung

Sie sammelte mit Spürsinn und Verstand: Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden war eine der ersten, die das Porzellan als kostbares Material für sich entdeckte. 1710 kam das erste europäische Porzellan auf den Markt, hergestellt in Sachsen, in der späteren Manufaktur Meißen. Sibylla Augusta kaufte die ungewöhnlichen Stücke und baute sich eine eindrucksvolle Sammlung auf – vor 300 Jahren, als das Porzellan noch neu und seine Herstellung ein streng gehütetes Staatsgeheimnis war. Gleichzeitig mit dem sächsischen Kurfürsten August dem Starken wurde sie zu einer der führenden Sammlerinnen der Kostbarkeit.

Im Zentrum der Ausstellung steht das frühe Porzellan der Porzellanmanufaktur Meißen. Viele Stücke der Meißen-Sammlung Sibylla Augustas aus der Frühzeit der Manufaktur sind noch heute vorhanden. So ist in der Favoriter Sonderausstellung die Entwicklung des Meißener Porzellans der Frühzeit anschaulich nachvollziehbar. Zum ersten Mal werden diese Stücke gemeinsam präsentiert, ergänzt durch Leihgaben. Sie führen die Besucher durch die Meißener Porzellangeschichte bis 1730 – eine spektakuläre Leistungsschau der frühen Manufaktur Meißen. Dies ist, abgesehen von der Porzellansammlung in Dresden, nur hier in Favorite möglich.

Die ungefähr 100 Exponate wurden im Erdgeschoss, in den Nebenräumen der berühmten Schauküche der Markgräfin, gruppiert. Dabei folgt die Aufstellung den Entwicklungsstationen der Manufaktur Meißen – von den rotbraunen Böttgersteinzeugen über die ersten weißen Porzellane bis hin zur feinen Porzellanbemalung.

Das erste Ergebnis bei der Suche nach dem Geheimnis der Porzellanherstellung, das Johann Friedrich Böttger 1710 seinem Auftraggeber vorzeigen konnte, war rotes Steinzeug. Man nannte es „Jaspisporzellan“, denn man konnte es schleifen und polieren, bis es wie ein Edelstein glänzte. Unter dem Motto „gleich einem Edlen Gesteine“ sind in der Ausstellung kostbare Beispiele dieser polierten und
facettierten Steinzeuge aus der Favoriter Sammlung zu sehen: Geschenke Augusts des Starken an Markgräfin Sibylla Augusta.

Die nächsten Produkte der Manufaktur waren tief schwarz, gold und leuchtend farbig verziert: Meißen hatte 1710 Steinzeuge im Sortiment, „welche wie die schönste Japanische arbeith lacciret“ waren. Das war die faszinierende Optik der importierten Lackwaren aus China und Japan – heiß begehrt auf dem europäischen Markt. Auch Sibylla Augusta folgte begeistert dieser Mode. In der Ausstellung sind wunderschöne Beispiele von „Schwartz Porcelain“ aus ihrer Sammlung zu sehen, zusammen mit Möbeln und Bildern aus der Produktion der markgräflichen Lackwerkstatt.

Zunächst produzierte die Manufaktur rotes Steinzeug. Als Vorbilder für die Produktion dienten Steinzeuge, die zum Beispiel aus China nach Europa geliefert wurden. „Von dem roten oder braunen Porcellain“: Hier sind in der Ausstellung Stücke präsentiert, die aus dem chinesischen Yixing stammen und genauso von Sibylla Augusta in ihre Sammlung aufgenommen wurden wie die roten Steinzeuge aus Meißen. Eine einmalige Gelegenheit, chinesische und europäische Stücke miteinander zu vergleichen!

Erst ab 1713 setzte sich zunehmend das weiße Porzellan anstatt des roten Böttgersteinzeugs durch. Von dem „guthe weissen Porcellain, sambt der allerfeinsten Glasur“: Bei dieser Station kann man all das, was die allerersten unter der Leitung Johann Friedrich Böttgers hergestellten Porzellane kennzeichnet, an den weißen Meißener Porzellanen der Markgräfin entdecken: die technische Perfektion der Gefäßformen und die filigrane Feinheit der Dekorformen, aber auch die schimmernde Glasur.

Der wichtige Schritt in der Meißener Produktion war der Schmuck der weißen Stücke mit vielfarbiger Malerei. Bewundernswert und immer wieder verblüffend in ihren Einfällen sind die Arbeiten von Johann Gregorius Höroldt: der Meister, dem die Entwicklung der neuen Farbpalette in Meißen gelang. Zu den berühmtesten Beispielen farbiger Dekore gehört sein um 1723 entstandenes Service aus der Sammlung der Markgräfin.

Ein ganz besonderer Dekor von Meißener Porzellan sind die Stücke mit „mit goldenen zierrathen“. Spezialisiert auf solche Malereien waren zwei Augsburger Werkstätten, die Motive von Meißen übernahmen und abwandelten. Heute schwierig: Da das Gold nur ungenügend auf der Glasur haftet, ist der Erhaltungszustand der Goldmalerei nur noch sehr selten gut. Die markgräflichen Kostbarkeiten in Favorite sind einzigartige Spitzenstücke – auch in der Erhaltung.

Und wer dann noch nicht genug gesehen hat: Das Schloss bietet noch viel mehr. Insgesamt sind es 1.500 Stücke, die sich bis heute aus der Sammlung der Markgräfin in Favorite erhalten haben: Schatzkunst, Kunsthandwerk, Exotisches und Ungewöhnliches. Die Präsentation dieser Sammlung mit den Schwerpunkten Porzellan, Keramik, Alabaster und Glas im zweiten Obergeschoss ist im Jubiläumsjahr ohne Führung zugänglich.

Meißener Porzellan der Frühzeit.
Sonderausstellung der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg vom 24. April bis zum 12. September.
Geöffnet Di – So 10.00 – 18.00 Uhr


Führungen in der Ausstellung
Im Blick. Führung durch die Ausstellung „Meißener Porzellan der Frühzeit“
Ein Rundgang mit Gelegenheit zum Fragenstellen! Jeweils samstags, 15 Uhr, Dauer 1,5 Stunden
Termine: 1., 15., 29. Mai; 12., 26. Juni; 10., 24. Juli; 7., 21. August; 4. September

Angebot für Familien
Dieses besondere Angebot richtet sich an Kinder und ihre Eltern: Während sich die Kinder in der Kinderwerkstatt spielerisch dem Thema Porzellanschloss nähern, erhalten die Eltern eine Führung durch das Schloss und die Ausstellung. Jeweils freitags, 16 Uhr, Dauer 1,5 bis 2 Stunden
Termine: 30. April; 21. Mai; 11. Juni; 9. Juli; 13. August; 10. September

Für die Ausstellungsführungen und das Familienangebot ist jeweils eine Anmeldung dringend erforderlich! Alle angebotenen Führungen können auch zu anderen Terminen gebucht werden.

Informationen und Buchung
Service Center Schloss Favorite
Telefon (0 72 22) 9 34 98 81 und 97 81 78
Telefax (0 72 22) 93 4 98 82
service@schloss-favorite.de

Aktuelle Informationen zum Jubiläumsjahr: www.schloss-favorite.de.

 

 

 

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