Heidelberg Mannheim Schwetzingen Kurpfalz Schloss Ludwigsburg Garten Presse Nachrichten Hotel

Heidelberg Mannheim Schwetzingen Kurpfalz Schloss Garten Presse Nachrichten Hotel  Heidelberg Mannheim Hortus Palatinus Rekonstruktion Schwetzingen Schloss Garten Schlossgarten
Heidelberg Mannheim Schwetzingen Kurpfalz Hortus Palatinus Schloss Garten

1.7.10

Internationaler Tag der Donau am 29. Juni 2010

2010 unter dem Motto: „Schulen an der Donau“

Regierungspräsident Hermann Strampfer: „Das Verständnis für ökologische Zusammenhänge ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche nachhaltige Entwicklung. Deshalb gehört die Gewässerpädagogik zu jeder Renaturierungsmaßnahme mit dazu.“

(rpt) „Das Wissen über ökologische Zusammenhänge ist eine wichtige Grundlage für künftige Entscheidungsprozesse. Denn nur was man kennt, kann man auch schützen. Die Sensibilisierung der Bevölkerung für den Gewässerschutz ist deshalb genauso wichtig wie finanzielle Investitionen in Renaturierungsmaßnahmen“, erklärten Regierungspräsident Hermann Strampfer und Landrat Dr. Heiko Schmid anlässlich des Internationalen Donautags (29. Juni). Die Zentralveranstaltung im Regierungsbezirk Tübingen fand in diesem Jahr an der Großbaustelle zur Donausanierung in Hundersingen-Binzwangen statt. Mit dabei waren die 4. Klassen der Michel-Buck-Schule aus Ertingen.

Hier zwischen Hundersingen und Binzwangen wird die Donau auf einer Strecke von 2,7 Kilometern renaturiert werden. Ziele sind die Revitalisierung der Flussaue, die Regeneration der Flusslandschaft, die Reaktivierung der Hochwasserretention sowie die Schaffung eines neuen, vielgestaltigen Flussbettes. Der erste Bauteil der größten ökologischen Flussbaustelle im Land ist gerade fertig gestellt worden.

Das Ökomobil im Einsatz an der Donau
Das Ökomobil im Einsatz

Gewässerpädagogik vor Ort an der Donau
Gewässerpädagogik vor Ort.

Eine sogenannte Riegelrampe wurde erstellt, mit dem Ziel die eingetiefte Sohle um circa 2,5 Meter anzuheben. In der Rampe fließt das Wasser über ineinandergreifende Becken ab. Damit ist die Fischdurchgängigkeit gegeben. Parallel zum Bau der Sohlgleite wurde auf einer Länge von 850 Metern ein neues Donaubett ausgehoben, das zunächst nur von unterstrom einen Anschluss an die alte Donau hat. Mit der Schaffung eines naturnahen Gewässerbettes, reich strukturierten Böschungen und Kiesbänken wird ein neuer Lebensraum für Flora und Fauna geschaffen.

Das Einzugsgebiet der Donau verläuft vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer. Es ist Lebensraum für über 80 Millionen Menschen in 18 verschiedenen Ländern. Zum Schutz der Menschen, aber auch der gesamten biologischen Vielfalt, der Tier- und Pflanzenwelt sind vielfältige Aufgaben zu erfüllen. So gilt es die Menschen am Fluss vor möglichen Hochwässern zu schützen. Die Gewässerqualität muss erhalten werden – für uns Menschen, aber auch damit eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt überleben kann.

„Weil die Donau durch viele Länder fließt, sind diese Ziele nur durch gemeinsame grenzüberschreitende Zusammenarbeit aller beteiligten Staaten zu lösen“, erklärte Regierungspräsident Hermann Strampfer. Das Donauschutzübereinkommen vom 29. Juni 1994 und die Internationale Kommission zu Schutz der Donau“ (IKSD) mit Sitz in Wien bilden dafür die Basis. Strampfer „Die Donau verbindet aber nicht nur Länder und Menschen – sie verbindet auch Generationen. Und deshalb ist es uns wichtig, dass die Donau von allen Generationen erlebt werden kann: als Lebensraum für Pflanzen und Tiere, als Erholungs- und Freizeitraum und eben auch als Heimat.

Schüler an der Donau bei der Arbeit
Schüler an der Donau bei der Arbeit. Alle Bilder: RP Tübingen

Diese sei im Landkreis besonders schön und schützenswert, betonte Landrat Dr. Heiko Schmid: „Die Flusslandschaft Donauwiesen ist mit 1.200 Hektar das größte Naturschutzgebiet an der Donau in Baden-Württemberg. Der Gewässerabschnitt im Landkreis Biberach ist durchgehend als FFH-Gebiet ausgewiesen und somit Bestandteil des europäischen Schutzgebietnetzes Natura 2000. Diese idyllische Landschaft können auch Menschen im Landkreis Biberach und Touristen genießen, denn entlang der geschwungenen Flussschleifen verläuft der Donauradwanderweg mit seinem schönsten Abschnitt zwischen Donaueschingen und Ulm. Kleine und große Naturfreunde können sich dabei nicht nur an der Donau erfreuen, sondern auch Pflanzen und Tiere sehen, die sonst auf der roten Liste stehen – zum Beispiel die Prachtlibelle, die Gelbbauchunke oder den Eisvogel.“

Ein weiterer Baustein der Bildungsoffensive ist es auch, gemeinsam mit dem Wasserwirtschaftsverband Baden-Württemberg Gewässerführer auszubilden. Das Angebot wendet sich dabei an interessierte Laien, Lehrerinnen und Lehrer, Vereinsmitglieder, die eine qualifizierte Ausbildung absolvieren und anschließend ihr Wissen weitergeben wollen. Dann können Paddelgruppen zum Beispiel bei Bootsausflügen die Vogelwelt kennen lernen und dann auch darauf Rücksicht nehmen. Strampfer: „Das Erlebnis in der Natur ist umso höher, je mehr man sieht und kennt“.

Durch die Verknüpfung des Donauradwegs mit dem archäologischen Rundwanderweg sollen gerade Familien mehr über die kulturelle Bedeutung der Donau erfahren. Diese Verbindung liegt dem Regierungspräsidium besonders am Herzen, steht doch die Heuneburg direkt über der Renaturierungsmaßnahme. Geplant sind deshalb langfristig auch Informationseinheiten im Gelände, die auf die Umgestaltungsmaßnahmen sowie auf die Highlights in der näheren Umgebung hinweisen.

Hintergrundinformation:
Die Donau als zweitgrößter Fluss Europas (längster Fluss: Wolga) hat eine Länge von 2.840 Kilometern, in Baden-Württemberg fließen zwischen Donaueschingen und Ulm 193 Kilometer; dies entspricht 6,8 % der Gesamtlänge. In Baden-Württemberg steht eine Fläche von ca. 2.000 Hektar in 10 Naturschutzgebieten unter Naturschutz. Der gesamte Donaulauf in Baden-Württemberg ist für das europäische Schutzgebietsnetz Natura 2000 gemeldet.

Um den gravierenden Umweltbelastungen der Donau entgegenzuwirken, initiierten die Staaten des Donaueinzugsgebietes sowie internationale Organisationen das internationale "Übereinkommen über die Zusammenarbeit zum Schutz und zur verträglichen Nutzung der Donau". Die Internationale Kommission zum Schutz der Donau (IKSD) mit Sitz in Wien vereint die 13 Mitgliedstaaten Ukraine, Moldawien, Rumänien, Bulgarien, Serbien und Montenegro, Kroatien, Ungarn, Slowenien, Bosnien-Herzegowina, Slowakei, Tschechien, Österreich und Deutschland. Das Donauschutzübereinkommen, welches 1998 in Kraft trat, bildet die gesetzliche Basis für die gemeinsamen Anstrengungen zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der Oberflächengewässer und deren ökologischen Ressourcen.

Die IKSD hat sich mittlerweile zu einem der größten und aktivsten Netzwerke von Wasserexpertinnen und Wasserexperten Europas entwickelt. Das gemeinsame Ziel besteht in der Förderung eines nachhaltigen Managements der Ressource Wasser und der Koordinierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Dies umfasst sowohl den Schutz als auch die nachhaltige Nutzung von Gewässern und der dazugehörigen Lebensräume. Weitere Informationen unter http://www.icpdr.org (Sekretariat der IKSD).

 

 

 

In Landeskunde online:

 
 

Einkaufen bei Landeskudne online

 

Startseite | Service | Aktuelles | ZUM
Texte der Veranstalter, ohne Gewähr © Landeskunde online 2010