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22.7.10

Untersuchung mit Georadar an der Ruine der St. Severinskapelle in Denzlingen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald)

(rpf) Dass die über Denzlingen hinaus bekannte Ruine der St. Severinskapelle nur ein kleiner noch sichtbarer Teil der ehemaligen baulichen Gesamtanlagen auf dem „Mauracher Bergle“ auf Gemarkung Denzlingen ist, vermuten die Fachleute schon längst. Möglicherweise wurde die Kapelle damals im Bereich einer Wehranlage errichtet, die viel älter war und ausgedehnter war als das Kirchlein selbst. Dort gibt die im Torbogen eingemeißelte Zahl 1497 Aufschluss über das Alter, wobei dem spätmittelalterlichen Sakralgebäude vermutlich ein kleineres, bescheideneres vorausging, das dann umgebaut und vergrößert wurde. Vieles spricht dafür, dass dort auf dem „Bergle“ ein religiöser Ort mit regionaler Bedeutung lag, die er womöglich schon in vorgeschichtlicher Zeit hatte.

Um nähere Aufschlüsse über den ehemaligen baulichen Kontext der Gesamtanlage zu erhalten erforscht die Archäologische Denkmalpflege im Regierungspräsidium Freiburg auch die nicht (mehr) sichtbaren Mauerreste im Untergrund. Dazu wird als besondere Technik das „Georadar“ eingesetzt: Ein etwa zeitungsgroßes Messgerät, montiert an einem Gestell mit einem Rad und batteriegespeist, wird dicht über die Erdoberfläche bewegt und sendet in Milliardstensekunden Impulse aus, die es wieder auffängt und die Echos auf einen Bildschirm spielt. Mit Computerunterstützung können dann Lage und Höhe von Mauerresten, Fundamenten etc. lagegenau gezeigt und „georeferenziert“, d.h. eingeordnet in das Raster der Messpunkte der Landesvermessung, dargestellt werden.

Dass dieser scheinbar simple Vorgang in Wahrheit komplexer ist und sowohl in der Vorbereitung als auch in der Auswertung deutlich mehr Zeit benötigt als das Sondieren selbst, erläuterte Dr. Harald von der Osten gestern bei seinen Messungen an der St. Severinskapelle. Der Wissenschaftler des Landesamtes für Denkmalpflege in Esslingen ist der einzige Fachmann im Landesdienst, der diese Technik zur archäologischen Erkundung in Baden-Württemberg anwendet. Er ist entsprechen nachgefragt und meist auf lange Zeit ausgebucht.

Gekommen war er auf Bitten des Archäologen Dr. Bertram Jenisch vom Denkmalpflegereferat des Regierungspräsidiums Freiburg; Jenisch will durch seine Forschungen das Wissen über die Geschichte von St. Severin erweitern; die Chancen auf spannende Erkenntnisse sind nach seiner Meinung sehr groß. Möglicher Weise liefern diese dann auch Anstöße für ein Konzept, um St. Severin besser als bisher in Wert zu setzen. „Nach Auswertung der Georadar-Aufnahmen wissen wir mit Sicherheit mehr über die Baulichkeiten, die einst den östlichen Sporn des „Bergles“ gekrönt haben. Dann ist zu überlegen, ob und wie der einstige Verlauf der Mauern oberirdisch dargestellt werden kann, etwa durch Pflasterungen oder durch Gabionen. Grabungen sind aber weiterhin nicht geplant.“

Dass die Aufwertung der Gesamtanlage „St. Severinskapelle“ durch Hervorheben ihrer geschichtlichen Bedeutung nicht nur ein Anliegen der amtlichen Denkmalpflege ist, sondern auch der Historiker Prof. Dr. Dieter Geuenich und Ortschronist Dieter Ohmberger stark unterstützen, ist gewiss. Und auch Bauamtsleiter Harald Krapp ist gerne zum Gespräch mit den Fachleuten bereit, um gemeinsam Ideen zu entwickeln.

 

 

 

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