17.6.09
Seltene Tiere und Pflanzen werden an alten Zisterzienser-Teichen
gefördert
Von Juni bis November wird der Wasserstand
des Bernhardsweihers abgesenkt
(rpk) Das Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat Naturschutz
und Landschaftspflege, plant in diesem Jahr im Rahmen des Biotopmanagements
historischer Teichanlagen im Stromberg den Wasserstand am Bernhardsweiher
ab Mitte Juni abzusenken. Die Amphibien haben das Gewässer
zu dieser Zeit weitgehend verlassen. Gleichzeitig mit der Maßnahme
wird der Fischbesatz entnommen, damit sich Frösche, Kröten
und Molche wieder besser entwickeln können. Der auf dem
Gewässergrund lagernde Faulschlamm wird sich im Laufe des
Sommers abbauen. Eine besondere Bedeutung hat der Teich auch
für seltene Pflanzenarten, denn ihre im Teichboden lagernde
Samen können erst keimen, wenn der offene Teichboden im
Sommer zum Vorschein kommt.
Mehrere Ziele werden so gleichermaßen
erreicht. Ab Herbst wird der Teich wieder mit Wasser gefüllt.
Dies entspricht der alten Tradition der Zisterziensermönche,
die ihre Teiche regelmäßig „sömmerten“,
wie dies heute noch in großen Teichgebieten in Franken
und dem Sundgau üblich ist. Im Vorfeld dazu fanden umfangreiche
Gespräche und Abstimmungen mit den zuständigen Behörden
und den örtlichen Naturschützern statt.
In den nächsten
Jahren hoffen die Beteiligten dann auf die Wiederbesiedlung des
Bernhardsweihers durch ehemals hier beheimatete bedrohte Tier-
und Pflanzenarten wie den Laubfrosch oder das Braune Zypergras.
Mit dem Bernhardsweiher wird die Reihe der Teichsömmerungen
fortgesetzt, die Dynamik in die Artenvielfalt der Teiche am Stromberg
bringt und zum Wiederauftauchen von längst verschollen geglaubten
Arten führte.
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