29.4.09
„Rosenblatt und Federkiel“ deckt
verlorene Spuren auf.
Kloster Wiblingen zeigt ab Ende April Ausstellung über „Bücherschätze
aus fünf Jahrhunderten“
„Wiblinger Bücherschätze“ aus fünf
Jahrhunderten sind ab 29.4. in der Ausstellung „Rosenblatt
und Federkiel“ zu sehen. Das eindrucksvolle barocke Kloster
vor den Toren der alten Reichsstadt war vor Jahrhunderten reich
und mächtig – und obendrein ein Ort der Bücher
und der Bildung. Dieser Tradition widmet sich eine neue Ausstellung,
die die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
jetzt zeigen.
Im Kloster Wiblingen des späten Mittelalters gab es sogar
eine eigene blühende Schreiberwerkstatt. Und bis zur Säkularisation
besaß das Kloster eine ansehnliche Bibliothek; den Bibliothekssaal,
bis heute eine der beeindruckendsten Raumschöpfungen in
Oberschwaben, errichteten die Mönche genau für diese
Bücherschätze. Dieser untergegangenen Welt und ihren
letzten kostbaren Spuren wird sich die Ausstellung widmen: Vom
29. April bis zum 26. Juli zeigt die Schau „Rosenblatt
und Federkiel“, welche wichtige Rolle Wiblingen einst spielte.
Anschaulich zu erleben ist, wie Bücher entstanden – und
das lange, bevor der Buchdruck seine Verbreitung fand. Im Zentrum
stehen, in einer „Schatzkammer“, kostbare alte Handschriften,
die einst zur Klosterbibliothek gehörten.
Kuriose Entdeckung am Rand: Was einmal ein Buch aus dem Wiblinger
Bibliotheksbestand war, das ist bis heute schon am Äußeren
leicht zu erkennen. Alle Bände sind, typisch und ungewöhnlich,
einheitlich mit weißem Papier überklebt oder die Rücken
sind weiß gekalkt. Der Grund dafür war vielleicht
der: Im Bibliothekssaal musste sich auch die Bildungsgüter
in die barocke Optik einfügen – und die baut auf Blau
und Weiß und Gold auf!
Die Klosterverwaltung bietet ein reiches Programm mit besonderen
Führungen und Erlebnisangeboten während der Ausstellung
an; ein Schwerpunkt sind dabei die Termine für Kinder und
Jugendliche. Dabei geht man nicht nur den gewohnten Weg: Kinder
können beispielsweise eine „Lesenacht im Kloster“ erleben
(19. Juni). „Rosenblatt und Federkiel“ ist ein weiterer
Schritt, um die große Geschichte des Klosters vor den Toren
Ulms sichtbar und lebendig werden zu lassen. Die Ausstellung – mit
vielen sehr konkreten Anschauungsmaterialien – ist eingebunden
in den schönen Rundgang der Staatlichen Schlösser und
Gärten durch das Klostermuseum und den berühmten barocken
Bibliothekssaal.
Einen informativen Ausstellungsflyer gibt es beim Prospektservice
der Staatlichen Schlösser und Gärten der Staatlichen
Schlösser und Gärten beim Staatsanzeiger-Verlag (Telefon:
(07 11) 6 66 01 44 / E-Mail: prospektservice@staatsanzeiger.de
oder einfach direkt an der Wiblinger Klosterkasse.
Zur Ausstellung erscheint ein schöner Katalogband.
Rosenblatt und Federkiel: 29. April bis 26. Juli 2009. Mehr
unter: www.kloster-wiblingen.de
|