26.6.09
Wattenmeer ist Weltnaturerbe
33. Tagung des UNESCO-Welterbekomitees
Das UNESCO-Welterbekomitee hat heute das Wattenmeer in die Liste
des Kultur- und Naturerbes aufgenommen. Das entschied das Gremium
im Verlauf seiner 33. Tagung vom 22. bis 30. Juni im spanischen
Sevilla. Das Komitee würdigte das Wattenmeer als eines der
größten küstennahen und gezeitenabhängigen
Feuchtgebiete der Erde. Das Gebiet sei ein einzigartiges Ökosystem
mit einer besonderen Artenvielfalt.
"Die Entscheidung des Komitees, den einzigartigen Wert
des Wattenmeers als Welterbe anzuerkennen, verleiht den Bemühungen
um die weltweite Vernetzung von Kultur- und Naturerbe neuen Auftrieb",
sagte der Präsident der Deutschen UNESCO-Kommission Walter
Hirche.
In die Welterbeliste werden das niederländische Wattenmeer-Schutzgebiet
und die deutschen Wattenmeer-Nationalparks Niedersachsens und
Schleswig-Holsteins aufgenommen. Die Nominierung als Weltnaturerbe
wurde gemeinsam von Deutschland und den Niederlanden bei der
UNESCO eingereicht. Zu den bekanntesten Welterbestätten
gehören das Great Barrier Reef vor Australien, die Galapagos-Inseln
im Pazifik und der Grand Canyon in den USA.
Das Wattenmeer ist mit mehr als 9.500 Quadratkilometern eines
der größten Feuchtgebiete der Welt. Es bietet Lebensraum
für rund 10.000 Tiere, Pflanzen und Kleinstlebewesen. Kein
anderes Gebiet der Erde hat eine größere zusammenhängende
Sand- und Schlickfläche. Jedes Jahr rasten zehn bis zwölf
Millionen Zugvögel im Wattenmeer und machen einen Zwischenstopp
auf dem Weg von Südafrika nach Nordsibirien und Kanada.
Brutvögel sind an der Nordseeküste ebenso zu finden
wie Wattwürmer, Kegelrobben und Schweinswale. Die Möglichkeit,
dieses Gebiet bei Ebbe zu Fuß zu durchwaten, hat dem Wattenmeer
seinen Namen gegeben.
Bis zum 30. Juni entscheidet das Welterbekomitee über weitere
Neueinträge. Insgesamt wurden in diesem Jahr 27 Nominierungen
zur Aufnahme in die Welterbeliste eingereicht.
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