23.4.09
„Malen im Schwarzwald“: Der Maler
Hans Hahn im Museum St. Blasien
Friedemann Hahn ist ein Star der zeitgenössischen Kunstszene.
Dass es sich auch lohnt, sich mit seinem Vater, dem Maler Hans
Hahn, auseinanderzusetzen, zeigt die Hans Hahn gewidmete Ausstellung „Malen
im Schwarzwald“, die bis zum 31. Juli 2009 im Museum St.
Blasien zu sehen ist. Sie versammelt eine Auswahl von Hahns Schwarzwaldbildern,
die nicht nur die Sensibilität und Virtuosität des
Künstlers, sondern auch dessen Affinität zum Südschwarzwald
belegen. Die Titel der Bilder nennen Ortsnamen wie „Hinterzarten“, „Die
Wiese bei Todtnau-Brandenberg“ oder „Zartenbach“.
Wichtig freilich sind diese Titel nicht, worauf Hans-Dieter Fronz
anlässlich der Hahn-Ausstellung im Skimuseum Hinterzarten
hinwies, wo die Werke zuvor gezeigt wurden: „Die geografische
Verortung (der Bilder) dient lediglich dazu, ihrer duftig schwebenden
Existenz einen objektiven Charakter, gewissermaßen einen
Anker in der Realität zu leihen.“ Im Rahmen eines
Pressegesprächs stellten der Waldshuter Landrat Tilman Bollacher
und Kulturreferent Dr. Jürgen Glocker gemeinsam mit Dr.
Brigitte von Savigny, die die Präsentation für das
Skimuseum Hinterzarten erarbeitet hat, und Doris Waldmann-Hahn
und Friedemann Hahn die Ausstellung im Museum St. Blasien vor.
Hans Hahn wurde 1916 geboren. Nach einer Malerhandwerkslehre
absolvierte er eine Fachlehrerausbildung, die durch den Kriegseinsatz
brutal unterbrochen wurde. 1942 zwang eine äußerst
schwere Kopfverletzung den damals 26-jährigen über
zwei Jahre auf das Lager ins Lazarett: „Erst die Rückkehr
in den Geburtsort Singen und die Bekanntschaft mit prominenten
Malern und Schriftstellern am Bodensee stärkten aufs neue
den Entschluss, künstlerisch produktiv zu sein“ (Dr.
Brigitte von Savigny). Vermittelt durch den Freund Fritz Mühlenweg,
einen Maler und Schriftsteller, lernte Hahn die Künstler
Otto Dix, Ferdinand Macketanz, Julius Bissier, Curth Georg Becker,
Walter Herzger und Erich Heckel kennen. Letzerer riet Hahn, Unterricht
bei dem Maler William Straube zu nehmen. Später schlossen
sich Studienaufenthalte bei Kokoschka an der Sommerakademie in
Salzburg, im Studio Grande Chaumière in Paris an. Hans
Hahns großes Thema war die Landschaft, nicht nur die Landschaft
des Schwarzwalds, sondern vor allem auch der Süden, das
Mittelmeer, Griechenland und Italien. Ihm ging es darum, „...Landschaft
als Erlebnis, als subjektiven Eindruck zu schildern“ (Jürgen
Schilling). Hans Hahn starb im Jahr 1989.
Das Museum St. Blasien ist dienstags bis sonntags von 14.30
Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Weitere Informationen sind beim
Kulturamt des Landkreises Waldshut (Tel: 07751/86-7403, Fax:
07751/86-7499, Mail: kultur@landkreis-waldshut.de) erhältlich.
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