31.8.09
Die Vasen-Kabinette im Schwetzinger Schlossgarten
„Tag des offenen Denkmals“:
Führung im Schlossgarten Schwetzingen
Am Tag des offenen Denkmals, Sonntag, 13. September
2009, um 14.30 Uhr, präsentieren die Staatlichen Schlösser und
Gärten Baden-Württemberg gemeinsam mit der Landesdenkmalpflege
aktuelle Maßnahmen der Gartendenkmalpflege. Im Schlossgarten
Schwetzingen erläutert Dr. Hartmut Troll u.a. die Wiederherstellung
der Vasen-Kabinette im südlichen Boskett.
Treffpunkt für diese kostenlose Exklusivführung ist
an der Schlosskasse, es fällt lediglich der reguläre
Schlossgarteneintritt an. Die Führung findet auch bei Regen
statt. Die ehemaligen Vasennischen sind kleine offene Räume in
den ansonsten dicht bepflanzten Bosketts, die mit einer Vase
als zentralem Blickpunkt ausgestattet sind. Bei gartenarchäologischen
Grabungen konnten in den Gehölzkompartimenten des südlichen
Bosketts Fundamente von Vasen nachgewiesen werden, die im 19.
Jahrhundert nach Karlsruhe gebracht wurden und seitdem auf dem
Schlossplatz stehen. Kopien dieser „Urnen von Sandstein“ sollen
an den ursprünglichen Standorten wieder aufgestellt werden.
Mit Hilfe der Originalpläne im Archiv des Schlosses Nymphenburg
und weiteren Untersuchungen konnte die historisch exakte Form
der Nischenräume nachvollzogen werden, was sich bei der
Anlage der Plätze eindrucksvoll bestätigte. An den
Wegrändern wurden Fundamente von bewachsenen Laubengängen
(sog. Treillagen) gefunden. Diese kostbaren, nur begrenzt haltbaren
Holzarchitekturen schmückten in der Barockzeit die kunstvollen
Partien des Gartens.
Der Fund bezeugt also die große Bedeutung der Boskette,
die Zeitgenossen als größte Zierde des Gartens galten,
und zeigt den hohen Architekturwert des südlichen Bosketts
im Schwetzinger Schlossgarten. Durch die Wiederherrichtung
der Vasen-Kabinette wird die sehr feingliedrige Raumkonzeption
wieder erlebbar.
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