9.5.09
Startschuss für die Erstellung des Managementplans
für das Natura 2000-Gebiet "Bauland Mosbach"
Mit einem Gang entlang des Nüstenbachtals bei Mosbach gab
das Regierungspräsidium Karlsruhe diese Woche den
symbolischen Startschuss für die Erstellung des Managementplans
für das Natura 2000-Gebiet „Bauland Mosbach“.
Natura 2000 ist ein Netz von Schutzgebieten zur Erhaltung europäisch
bedeutsamer Lebensräume sowie seltener Tier- und Plfanzenarten.
Die rechtliche Grundlage dieses grenzüberschreitenden Naturschutznetzwerks
bilden die Vogelschutz- und die Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie
der Europäischen Union.
Auch das Natura 2000-Gebiet „Bauland Mosbach“, das
in 18 Teilflächen auf den Gemarkungen von Mosbach, Elztal,
Binau, Neckarzimmern und Schefflenz liegt, ist Teil dieses Schutzgebietssystems.
Das FFH-Gebiet hat eine Fläche von etwa 1.340 Hektar und
umfasst neben Fließgewässern und angrenzenden Talflächen
vor allem Hanglagen unterschiedlicher Steigung. Diese differenzierten
Standortverhältnisse und eine lange Bewirtschaftungstradition
führten zur Entwicklung eines vielfältigen Mosaiks
unterschiedlicher Biotope, die zahlreichen gefährdeten Tier-
und Pflanzenarten als Lebensraum dienen.
Beim Spaziergang durch das Nüstenbachtal hatten die interessierten
Teilnehmer aus Kommunal- und Kreisverwaltung, örtlichen
Verbänden und Vereinen sowie der Landwirtschaft die Gelegenheit,
einige der im FFH-Gebiet vorkommenden Lebensräume von europäischer
Bedeutung aus nächster Nähe zu erleben. Der Biologe
Siegfried Demuth vom Institut für Botanik und Landschaftskunde
in Karlsruhe stellte zum Beispiel artenreiche Mähwiesen,
Kalk-Magerrasen oder Kalktuffquellen vor und gab Informationen
zu deren Entstehung beziehungsweise Nutzung der Pflege.
„Mit Hilfe des Managementplans wird die Grundlage zur
Erhaltung vieler Lebensräume und Arten von europäischer
Bedeutung geschaffen“, erläuterte der Verfahrensbeauftragte
Jens Jeßberger vom Referat Naturschutz und Landschaftspflege
des Regierungspräsidiums Karlsruhe. „Als erster Schritt
der Planung wird eine Bestandserfassung der europaweit bedeutsamen
Schutzobjekte im Gebiet durchgeführt. Darauf aufbauend erfolgt
eine Ziel- und Maßnahmenplanung. Diese wird in einem eigens
einzurichtenden Beirat besprochen, dem die Kommunen, die beteiligten
Träger öffentlicher Belange und die Landnutzer angehören.
Bürgerinnen und Bürger - besonders Landnutzer und Eigentümer
- können sich im Frühjahr 2010 zu Wort melden. Dann
wird die Planung öffentlich ausgelegt und in Informationsveranstaltungen
bekannt gemacht“.
Weitere Materialien zum Natura 2000-Gebiuet sind beim Regierungspräsidium
Karlsruhe erhältlich: www.rp-freiburg.de/servlet/PB/menu/1284094/index.html |